Nach einer durchwachsenen Leistung belegten die Wasserspringer im Aquatics Palace nur den enttäuschenden sechsten Platz.
"Im zweiten Sprung habe ich einen Riesenfehler gemacht, das zieht sich dann durch die Serie durch. Ohne diesen Lapsus hätten wir danach vielleicht auch mehr Punkte bekommen", sagte der Berliner Hausding. Auch Klein (Dresden) fand den vermeidbaren Fehler im Pflichtsprung "einfach traurig".
Den Titel holten wie erwartet die Topfavoriten Chen Aisen/Lin Yue (495,72), die der Wassersprung-Macht China das dritte Gold im dritten Wettbewerb der Titelkämpfe bescherten. Silber ging an die Mexikaner Ivan Garcia Navarro/German Sanchez (448,89) vor Roman Ismailow/Wiktor Minibajew (441,33) aus Russland. Die ersten drei Paare sicherten ihrem Land einen Olympia-Quotenplatz.
Die deutschen Vorspringer Hausding und Klein müssen nun beim Weltcup im kommenden Februar in Rio de Janeiro ihre letzte Chance auf Olympia an selber Stelle wahren. Dort werden die letzten vier Tickets für den Synchron-Wettbewerb vergeben. "Wir haben noch eine zweite Chance, die werden wir hoffentlich nutzen", sagte Hausding.
Gleich zu Beginn wird gepatzt
Hausding/Klein waren mit Fehlern in den Pflichtsprüngen bereits schwach in den Wettkampf gestartet. Auch in den Kürsprüngen präsentierten sich die achtmaligen Europameister weit von ihrer Bestform entfernt. "Bei dieser Serie darf man keinen Fehler machen, ansonsten ist man weg vom Fenster", hatte Bundestrainer Lutz Buschkow bereits vor dem Finale gewarnt.
Buschkow, der schon nach Platz elf für das Synchron-Duo Tina Punzel/Nora Subschinski vom 3-m-Brett eine WM-Enttäuschung verkraften musste, glaubt dennoch fest an eine Olympia-Teilnahme von Hausding/Klein: "Da muss sich schon einer verletzen oder krank werden, ansonsten packen sie es aus eigener Kraft."
Dass die DSV-Vorspringer in Kasan nicht an ihre Bestleistung herankamen und anders als in Barcelona meilenweit von einer Überraschung entfernt waren, lag auch an der schwierigen Vorbereitung. Sowohl Hausding als auch Klein wurden immer wieder von Verletzungen geplagt, gemeinsames Training war kaum möglich. Zudem waren sie nach der kraftraubenden Weltserie zuletzt in ein Leistungsloch gefallen.
Risiko oder Sicherheit?
Das hatten Hausding und Klein zwar durch einen Trainingsneuaufbau in den vergangenen fünf Wochen überwunden, doch für den Sprung aufs Podest reichte es anders als bei den zwei vorangegangenen Weltmeisterschaften nicht.
Bundestrainer Buschkow hatte bereits zuvor als Konsequenz angekündigt, dass Auftritte bei der lukrativen Weltserie in der kommenden Saison für die beiden zum Teil gestrichen werden. "Olympia ist eindeutig der Höhepunkt, und da erwartet man von unseren Rennpferden Leistung", sagte Buschkow.
Möglich, dass Hausding/Klein nun doch noch den riskanten Viereinhalb-Vorwärtssalto auspacken. Darauf hatten sie wegen Hausdings Problemen mit der Patellasehne zur WM verzichtet. "Wir mussten uns entscheiden. Entweder wir arbeiten weiter mit der qualitativ hochwertigen Serie, oder wir riskieren alles und fallen damit vielleicht völlig auf die Nase", sagte Buschkow.