Der chinesische Doppel-Olympiasieger trat nach seinen Siegen über 400 und 800 zum Finale über 1500 m Freistil wegen Herzproblemen nicht an.
"Ich habe mich beim Warmschwimmen am Herzen unwohl gefühlt. Es tut mir leid, dass ich nicht starten konnte", sagte Sun bei einer Pressekonferenz: "Es ist das erste Mal, dass ich Probleme mit dem Herzen habe." Chinas Schwimmriese hatte trotz eines positiven Dopingtests aufgrund einer verkürzten Sperre bei der WM an den Start gehen dürfen.
Auch die ebenfalls überführte Julija Jefimowa stand noch einmal im Blickpunkt. Die russische Weltmeisterin über 100 m Brust holte sich über die halbe Distanz WM-Bronze. Die 23-Jährige, die nur für 16 Monate gesperrt worden war, musste sich überraschend der Schwedin Jennie Johansson und der Jamaikanerin Alia Atkinson geschlagen geben.
Zu ihrem zweiten WM-Titel in Kasan schwamm die Australierin Bronte Campbell, die auch über 50 m Freistil triumphierte. Ungarns Schwimmstar Katinka Hosszu verteidigte über 400 m Lagen ihren Titel erfolgreich.
Heidtmann mit deutschem Rekord
Ledecky war aber für alle unerreichbar. Die 18-Jährige hatte am Samstag über 800 m mit ihrem dritten Weltrekord und dem vierten Einzeltitel der WM Geschichte geschrieben. Niemand vor ihr hatte alle Freistilstrecken bei einer Weltmeisterschaft von 200 bis 1500 m gewonnen. "Sie ist der Superlativ im Moment", sagte die Frankfurterin Sarah Köhler, die auf Platz sieben gelandet war: "Wenn sie weiter dran bleibt, ist sie in den nächsten vier, fünf Jahren nicht zu schlagen - wie ein weiblicher Michael Phelps."
Neben zwölf Weltrekorden wurden in Kasan auch vier deutsche Rekorde aufgestellt. Nach Alexandra Wenk über 100 m Schmetterling und den beiden Mixed-Staffeln, die erstmals bei einer WM geschwommen wurden, verbesserte am letzten Tag auch Debütant Jacob Heidtmann als Fünfter im Finale über 400 m Lagen in 4:12,08 Minuten die deutsche Bestzeit. "Der deutsche Rekord war ein Traum - super geil", sagte der 20-Jährige.
Die deutsche Lagenstaffel verpasste zum Abschluss wie erwartet deutlich eine Medaille. Das Quartett mit Jan-Philip Glania, Hendrik Feldwehr, Steffen Deibler und Christoph Fildebrandt kam in 3:32,16 Minuten auf den siebten Platz. Den WM-Titel sicherte sich Olympiasieger USA.
Die Frauenstaffel mit Lisa Graf, Vanessa Grimberg, Alexandra Wenk und Annika Bruhn war schon im Vorlauf ausgeschieden, qualifizierte sich aber als Elfte wie die Männer für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr. Im Finale gewann China vor Schweden und Australien.