"8:08 wäre cool gewesen", sagte die Olympiasiegerin nach ihrem Sieg über 800 m Freistil in 8:07,39 Minuten: "Es war der 8. August, und, ob ihr's glaubt oder nicht, es wäre der 88. Geburtstag meines Großvaters gewesen."
Die Ausnahmeschwimmerin ist also nicht nur für all ihre Gegnerinnen viel zu schnell, sondern auch für ihre eigenen Planungen. Auch wenn sie beim insgesamt neunten WM-Titel ihrer noch jungen Karriere eine Sekunde langsamer geschwommen wäre, hätte es für ihren dritten Weltrekord im Kasaner Fußballstadion gereicht. Geschichte schrieb sie obendrein: Niemand zuvor hatte bei einer Weltmeisterschaft alle Freistiltitel von 200 bis 1500 m gewonnen.
18-Jährige darf noch nicht einmal Auto fahren
Für die Konkurrenz ist die 18-Jährige, die gerade die High School abgeschlossen und noch nicht einmal ihren Führerschein gemacht hat, eine Schwimmerin aus einer anderen Welt. "Sie ist der Superlativ im Moment", sagte die Frankfurterin Sarah Köhler, die in Ledeckys Rekordrennen auf Platz sieben gelandet war: "Wenn sie weiter dran bleibt, ist sie in den nächsten vier, fünf Jahren nicht zu schlagen - wie ein weiblicher Michael Phelps."
Der Rekord-Olympiasieger hatte seine Bewunderung aus der amerikanischen Heimat übermittelt. "Sie ist hungrig, sie will es unbedingt. Es ist schön zu sehen, wie sie dominiert", sagte Phelps, der wegen seiner Alkoholfahrt vom US-Verband für die WM gesperrt worden war und stattdessen bei den US-Meisterschaften in San Antonio/Texas an den Start geht. "Es ist lange her, aber da war ich auch mal", fügte der 30-Jährige schmunzelnd an. Sein Trainer Bob Bowman nannte Ledecky "außerirdisch".