"Aber man muss leider davon ausgehen, dass es nur die Spitze des Eisbergs ist und dass die Dunkelziffer höher ist", fügte der Bundestrainer hinzu.
In den vergangenen zwei Jahren waren rund zwei Dutzend russische Schwimmer des Dopings überführt worden, darunter auch die Olympiadritte Julija Jefimowa. Deren Sperre wurde allerdings verkürzt, sodass sie bei der Heim-WM im vergangenen Sommer in Kasan starten und prompt Gold gewinnen konnte. "Wir kennen nicht das gesamte Ausmaß", sagte Lambertz weiter und fügte resignierend an: "Ich will mir auch nicht zu sehr Gedanken darüber machen, sonst muss ich mich irgendwann fragen: Was mache ich hier eigentlich?"
Im Licht des Untersuchungsberichts der WADA-Kommission forderte der Bundestrainer die internationalen Schwimmverbände zu härterem Durchgreifen auf. "Die FINA und die LEN müssen ausschließen, dass es staatlich verordnetes oder staatlich gefördertes Doping gibt", sagte er: "Wir haben leider Länder, die sich unsauberer Mittel bedienen." Mit Blick auf die verkürzten Sperren für Jefimowa und den chinesischen Doppel-Olympiasieger Sun Yang ergänzte Lambertz: "Aber solange so lax damit umgegangen wird, wird uns das Schild des unsauberen Sports anheften."