Nach 50 Metern wendete der 25-Jährige noch als Sechster, rollte dann aber das Favoriten-Feld von hinten auf und verwies in deutscher Rekordzeit von 56,78 Sekunden den britischen Langbahn-Weltmeister Adam Peaty (56,96) sowie Giedrius Titenis (57,02) aus Litauen auf die Plätze.
"Nochmal schneller als im Halbfinale, nochmal deutscher Rekord, ich denke, da können wir zufrieden sein", fasste Koch sein zweites Goldrennen zusammen. Bereits am Donnerstag hatte er über 200 m Brust für eine von nun vier deutschen Goldmedaillen gesorgt.
Kochs Rennanalyse fiel gewohnt selbstkritisch aus. "Erste Bahn direkt einen Zug zu wenig gemacht, zweite Bahn genau das Gleiche nochmal, da dachte ich: Toll, das fängt ja richtig gut an", sagte der 25-Jährige aus Darmstadt:
"Dafür waren meine zweiten 50 richtig gut, da hat die Wende gepasst, die Übergänge haben gepasst, ich bin stark zurückgekommen."
"Wäre mehr drin gewesen"
Zwei Einzelfinals, zweimal Gold - eigentlich eine optimale Ausbeute für Überflieger Koch. Seine Bilanz fiel jedoch gemischt aus.
"Suboptimale Finalperformance von meiner Seite, dafür waren die Zeiten echt gut, aber ich denke, es wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen", sagte Koch, der immer noch mit dem knapp verpassten Weltrekord über seine Weltmeister-Strecke 200 m Brust hadert.
Im zweiten Finale mit deutscher Beteiligung am Samstagabend schlug Alexandra Wenk über 200 m Lagen nach 2:08,60 Minuten als Sechste an, weckte aber schon wenig später Hoffnungen auf einen glänzenden EM-Abschluss für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV), als sie über 100 m Schmetterling in deutscher Rekordzeit von 56,48 Sekunden als Zweite ins Finale am Sonntag schwamm.
"Mega, mega cool"
"Mega geil" und "mega, mega cool" fand die Münchenerin das Rennen, in dem sie die neun Jahre alte nationale Bestmarke von Antje Buschschulte um knapp eine halbe Sekunde unterbot.
200-Meter-Titelträgerin Franziska Hentke (Magdeburg) schwamm indes als Neunte knapp an dem Finale über die für sie zu kurze 100-m-Distanz vorbei.
Über einen Finaleinzug freuen durfte sich auch Philip Heintz. Dem Silbermedaillengewinner über 200 m Lagen aus Heidelberg gelang als Sechster in 53,28 Sekunden auch der Sprung ins Finale über die 100 m Lagen.
Für eine Überraschung sorgte Philipp Wolf (München), der sich über 100 m Freistil in persönlicher Bestzeit von 46,80 Sekunden ebenfalls als Zweitschnellster für den Endlauf am Abschlusstag der Titelkämpfe in Israel qualifizierte.