Während Weltrekordler Biedermann seinen ersten Einzeltitel bei einer internationalen Meisterschaft seit drei Jahren sichtlich genoss, ärgerte sich Weltmeister Koch etwas über den nur um fünf Hundertstelsekunden verpassten Weltrekord auf seiner Paradestrecke über 200 m Brust.
"Ich dachte: Scheiße, so knapp! Ich wäre lieber deutlicher drüber gewesen", sagte der Darmstädter, der sich aber zumindest mit dem deutschen Rekord trösten könnte.
Koch blieb knapp sieben Zehntel unter seiner bisherigen Bestmarke. "Das ist eigentlich eine schöne Zeit, aber nur fünf Hundertstel über dem Weltrekord - das ist schon ärgerlich", sagte der Europameister.
Diese Sorgen hätte der aktuelle Weltrekord-Inhaber gerne, der Ungar Daniel Guyrta wurde jedoch von Koch um 1,46 Sekunden mehr als deutlich auf Platz zwei verwiesen. Bronze sicherte sich der Brite Andrew Willis (+2,23). Der Essener Christian vom Lehn wurde Sechster.
Biedermann: Gold zum Abschluss
Deutlich zufriedener war dagegen Biedermann nach seinem Sieg über 200 m Freistil, nachdem er sich 24 Stunden zuvor über die doppelte Distanz noch mit Silber zufrieden geben musste.
""Einfach schön, ich habe alles gegeben. Ich freue mich sehr und bin richtig erleichtert", sagte der Olympia-Fünfte hinterher: "Mein letztes Kurzbahn-Rennen - und dann noch einmal Gold!"
Biedermann verwies die beiden Belgier Pieter Timmers (+0,17) und Glenn Surgeloose (+0,87) auf die Plätze. Der Heidelberger Philip Heintz wurde Siebter.
Für Biedermann, der seine Karriere nach Olympia 2016 in Rio beenden wird, war es in seinem vermutlich letzten Einzelfinale bei einer internationalen Meisterschaft der insgesamt siebte EM-Titel auf der 25-m-Bahn. Zuletzt hatte er international bei der Kurzbahn-WM 2012 in Istanbul nach seinem Triumph über 400 m Freistil ganz oben auf dem Podest gestanden.
Wenk verpasste Finaleinzug
Koch schaffte es zum Abschluss des zweiten Wettkampftages jedoch nicht, die gemischte 4x50-m-Lagenstaffel zu einer Medaille zu führen. Das DSV-Quartett belegte den fünften Platz. Die Wiesbadenerin Jenny Mensing wurde über 100 m Rücken ebenso Achte wie der Münchner Marius Kusch bei seiner EM-Premiere über 100 m Schmetterling.
Der DSV ist mit 27 Athleten in Netanja vertreten, ein Drittel davon sind EM-Debütanten.
Die Wettkämpfe in Netanja, rund 30 Kilometer von Tel Aviv entfernt, verzeichnen trotz der Sicherheitsbedenken eine Rekordbeteiligung.
Insgesamt gehen rund neun Monate vor Olympia in Rio 500 Schwimmer aus 48 Nationen an den Start.