"Die Zeit ist okay, aber das Rennen war etwas holprig", sagte Hentke, die ohne besondere Vorbereitung aus dem Training heraus schwimmt. Für die WM-Vierte ist die EM im Olympia-Schwimmstadion von 2012 vor allem ein Testlauf für die Sommerspiele in zweieinhalb Monaten. "Um Zeiten geht es hier weniger, es geht darum, noch mal den Ablauf für Rio mit Vorlauf, Halbfinale und Finale zu üben", sagte Hentke: "Klar will man das Maximale rausholen. Aber ob Gold, Silber, Bronze oder Platz vier herauskommt, ist erst mal Nebensache."
Nach der EM geht es ins Trainingslager auf Mallorca, ehe Hentke bei der Mare Nostrum Tour die zweite Olympianorm erreichen muss. Anschließend steht ein Höhentrainingslager auf dem Programm, ehe die unmittelbare Vorbereitung mit dem kompletten Rio-Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in Florianopolis in Brasilien beginnt.
Schnellste im Halbfinale war die Italienerin Alessia Polieri (2:07,49). Als Zwölfte überraschend auf der Strecke blieb die spanische Olympiazweite Mireia Belmonte Garcia, die eineinhalb Stunden zuvor Silber über 1500 m Freistil gewonnen hatte. Die 16 Jahre alte Nachwuchshoffnung Julia Mrozinski (Frankfurt/Main) verpasste in 2:13,39 Minuten als 16. deutlich den Endlauf. Lisa Höpink (Essen) war bereits am Morgen als Vorlauf-21. (2:14,50) ausgeschieden.
Kapas mit dritter Goldmedaille
Italiens Schwimmdiva Federica Pellegrini musste um ihren vierten EM-Titel in Folge über 200 m Freistil hart kämpfen, nach einer furiosen Aufholjagd schlug die Ex-Weltmeisterin die Niederländerin Femke Heemskerk noch um vier Hundertstelsekunden. Francesca Halsall über 50 m Rücken und Weltmeister Adam Peaty über 50 m Brust in Jahresweltbestzeit ließen die einheimischen Zuschauer im Aquatics Centre jubeln.
Ihr drittes EM-Gold in London gewann die ungarische WM-Dritte Boglarka Kapas über 1500 m Freistil. Ihr Landsmann Laszlo Cseh holte sich in Jahresweltbestzeit über 100 m Schmetterling seinen insgesamt 14. EM-Titel. Der polnische Vizeweltmeister Radoslaw Kawecki verteidigte erfolgreich seinen Titel über 200 m Rücken. Als Nachfolger der deutschen Europameister von 2014 um Paul Biedermann über 4x200 m Freistil krönten sich die Niederländer.