Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) begründete dies laut NBC damit, dass "Werbung auf dem Körper in jeglicher Hinsicht verboten" sei. Der Potsdamer Torben Schmidtke, der mit Craig in derselben Klasse schwamm, bezeichnete das als "eine Schweinerei. Das kann nicht sein.
Mein Gott. Man muss auch ein bisschen auf dem Teppich bleiben und nicht wegen jedem Mist disqualifizieren", sagte der 27-Jährige dem SID: "Man wird kurz vor dem Start gefragt, ob man ein Tattoo hat. Er hat es wahrscheinlich gesagt und sie haben ihn durchgelassen. Dann steigt er aus dem Becken und wird disqualifiziert."
IOC pocht auf Exklusivrecht
Bis 1987 führte auch das IPC das Logo mit den fünf Olympischen Ringen. Nachdem das IOC auf sein Exklusivrecht gepocht hatte, gab es mehrere Veränderungen des Logos. Seit 2004 besteht es aus drei farbigen Bögen in Rot, Blau und Grün. Sie heißen die drei Agitos, nach dem lateinischen Wort für "ich bewege mich".
Ein IPC-Sprecher erklärte, die Regel, die zum Ausschluss des 19 Jahre alten Craig führte, seit 2012 eingeführt worden und werde bei den Paralympics in Rio (7. bis 18. September) genau überprüft. Bei den Spielen vor vier Jahren in London war der Amerikaner Rudy Garcia-Tolson mit einem deutlich sichtbaren Olympia-Tattoo neben seinem Schulterblatt zu Silber über 100 m Lagen geschwommen.
Jeff Adams mit Kritik
Harsche Kritik an Craig äußerte der dreimalige Paralympics-Sieger im Rollstuhl-Sprint, Jeff Adams. "Wir können uns nicht über mangelnde Aufmerksamkeit im Vergleich zu Olympia beschweren und uns dann ihr Logo statt unseres tätowieren", schrieb der Kanadier bei Facebook.
"Wenn du nicht bei Olympia teilnimmst, sondern ein Paralympics-Teilnehmer bist, mach dir auch ein Paralympics-Tattoo und zeige dich als stolzer Paralympian. Die einzige Erklärung dafür, sich das Olympia-Tattoo statt des paralympischen stechen zu lassen, ist die, dass du dich für deine eigene Bewegung schämst."