Hintergrund sind die von Lambertz initiierten Maßnahmen des Deutschen Schwimm-Verbandes nach dem medaillenlosen Olympia-Debakel von Rio. Lambertz machte ein neues Kraftkonzept verbindlich, er schraubte die Normzeiten für Großereignisse deutlich nach oben und er treibt die Zentralisierung voran. WM-Halbfinalistin Vanessa Grimberg wird deswegen zum 1. Juli ihre Anstellung als Sportsoldatin bei der Bundeswehr verlieren, weil sie nicht von Stuttgart zum Bundesstützpunkt Heidelberg wechseln will.
"99 Prozent der Schwimmer verdienen kein Geld. Wenn sie dann hören, dass sie aus ihrer Wohlfühlzone rausmüssen, dann ist das ein Schlag in die Magengrube. Das zeigt auch, wie weit weg die Leute von der Realität sind", sagte Embacher, der sich zurzeit im Rechtsstreit mit dem DSV wegen seines ausgelaufenen Arbeitsvertrages befindet.
Lambert wehrt sich: Mittel sind knapp
Lambertz wehrt sich gegen den Vorwurf der kompromisslosen Alleingänge. "Ich will niemandem etwas aufzwingen", sagte der 46-Jährige dem SID: "Das Ziel ist, vor allem aufstrebende C- und D-Kaderathleten über kurz oder lang an den Bundesstützpunkten zu versammeln. Wollen sie ihr eigenes Ding machen, muss und werde ich dies akzeptieren, allerdings erfahren sie vom DSV dann keine Unterstützung mehr. Bei weniger werdenden Mitteln muss ich diese auf die konzentrieren, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind."
Lambertz erklärte weiter, er verfolge "konsequent den Weg des DSV, ich werde dafür bezahlt, mir Gedanken zu machen und Ideen zu entwerfen, damit das Nationalteam international nicht mehr so deutlich hinterherschwimmt". Auch den Vorwurf der Intransparenz wies er weit von sich: "Ich bin wohl der kommunikativste Bundestrainer, den es je gab. Mehr Gesprächsangebote kann man nicht machen."