Schwimm-DM: Koch kassiert Niederlage

SID
Marco Koch landete bei der Deutschen Meisterschaft auf einem enttäuschenden dritten Rang
© getty

Weltmeister Marco Koch hat zum Auftakt der Schwimm-DM in Berlin eine Niederlage kassiert - und das Rätselraten um seine Form befeuert. Der 27 Jahre alte Titelverteidiger musste sich im Finale auf seiner Nebenstrecke 100 m Brust mit Platz drei und einer enttäuschenden Zeit (1:00,56 Minuten) begnügen.

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"Ich fühle mich okay, aber ich bin nicht schnell", sagte Koch hinterher kurz angebunden. Schon vor seinem ersten Start war der Darmstädter, der statt auf Wettkampfhärte verstärkt auf Krafttraining gesetzt hatte, unsicher über sein Leistungsvermögen gewesen. Er fühle sich "wie ein Bodybuilder im Wasser", sagte Koch, "ich habe noch nicht das richtige Gefühl."

Koch verpasste seine erste Chance auf ein direktes WM-Ticket. Sein Hauptaugenmerk liegt aber auf der doppelten Distanz am Sonntag. Das Rennen über 100 m gewann Christian vom Lehn in starken 59,47 Sekunden. Der Essener konnte die Norm für die WM im Juli in Budapest zwar nicht erfüllen, dürfte aber über die Lagenstaffel für den Saisonhöhepunkt nominiert werden - sofern diese an den Start geht. "Das war ein richtig geiles Rennen", sagte der WM-Dritte von 2011.

Über die deutlich verschärften A-Normen qualifizierte sich zum DM-Auftakt kein einziger Schwimmer. Der Essener Poul Zellmann (21) löste zumindest über die abgeschwächte U23-Norm sein WM-Ticket und siegte über 400 m Freistil (3:47,49). Für deutsche Rekorde sorgten zum DM-Start Jessica Steiger über 200 m Brust (2:25,00 Minuten) und Aliena Schmidtke über die nichtolympischen 50 m Schmetterling (26,00).

Bundestrainer Lambertz: Mehr Licht als Schatten

"Es gab mehr Licht als Schatten", sagte Bundestrainer Henning Lambertz nach dem ersten Wettkampftag, er lobte vor allem Zellmann: "Er hat einen sehr guten Job gemacht. Poul ist einer, der das neue Kraftkonzept voll mitträgt."

Abseits des Beckens verteidigte Lambertz seine nicht unumstrittenen Maßnahmen mit Blick auf Olympia 2020. Die deutlich verschärften Normen zum Beispiel seien "keine Spinnerei, sondern der internationale Standard, den wir erreichen müssen, wenn wir vorne mitmachen wollen", sagte Lambertz.

Großen Ärger mit den Heimtrainern verneinte der 46-Jährige: "Ich sehe kein tiefes Zerwürfnis." DSV-Präsidentin Gabi Dörries gab Lambertz Rückendeckung: "Ich habe komplettes Vertrauen zu meinem Chef-Bundestrainer, dass er die richtigen Maßnahmen ergriffen hat."

Neben verschärften Normen hat Lambertz auch ein neues Kraftkonzept verbindlich vorgegeben und die Zentralisierung forciert. Die Konzentration auf die Bundesstützpunkte scheint allein schon für die Finanzierung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) durch das Bundesinnenministerium unumgänglich.

"Wir haben gar keine andere Wahl, wenn wir weiter öffentliche Fördermittel haben wollen. Die Alternative ist, dass wir im Lotto gewinnen oder einen großen Sponsor finden", sagte Dörries.

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