"Ich wäre gerne noch einen Tick schneller geschwommen, aber damit bin ich erst mal zufrieden", sagte Hentke nach ihrem Sieg auf ihrer Paradestrecke 200 m Schmetterling in 2:06,18 Minuten.
Damit übernahm Hentke sogar die Führung in der aktuellen Weltrangliste, doch das war ihr "völlig egal", denn: "Ich glaube nicht, dass man mit der Zeit bei der WM eine Medaille gewinnt. In fünf Wochen werden die Karten neu gemischt."
Bei Olympia in Rio de Janeiro war Hentke mit kleinen Medaillenhoffnungen an den Start gegangen, im Halbfinale kam jedoch das enttäuschende Aus. Bei der WM will sie es besser machen.
Jacob Heidtmann und Christian Diener enttäuscht
Doch es gab auch Enttäuschungen am vorletzten Wettkampftag der Titelkämpfe. Der WM-Fünfte Jacob Heidtmann (Elmshorn) und der frühere EM-Zweite Christian Diener (Potsdam) werden den Saisonhöhepunkt wohl verpassen, obwohl sie auf ihren Paradestrecken über 400 m Lagen beziehungsweise 200 m Rücken den Titel gewannen.
Ihre Vorlauf- und Finalzeiten reichten nicht für die in diesem Jahr deutlich verschärften Normkriterien, die sich am achten Platz von Olympia orientieren.
"Das ist eine schwierige Saison. Ich habe das Training etwas umgestellt und deutlich mehr fürs Studium gemacht", sagte Heidtmann, der seinen Fokus voll auf Olympia 2020 in Tokio legt.
Abschied von Paul Biedermann
Pech hatte Anna Dietterle. Die Berlinerin erfüllte zwar die Vorlaufnorm über 100 m Freistil, musste sich im Finale aber mit Platz drei und einer Zeit von 55,28 Sekunden begnügen, die nicht für das WM-Ticket reicht.
Vor den Finals am Samstagnachmittag wurden Weltrekordler Paul Biedermann (Halle/Saale), der frühere Olympiavierte Steffen Deibler (Hamburg) und Marco di Carli (München), deutscher Rekordhalter über 100 m Freistil, offiziell vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) verabschiedet.
Das Trio hatte nach Olympia in Rio de Janeiro seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt. "Ich bin sehr dankbar für das, was ich erleben durfte, und ich möchte gerne etwas zurückgeben", sagte Biedermann.