Rekordfestival der Stars

SID
Katie Ledecky krönte sich zur Rekordweltmeisterin
© getty

Erst krönte sich Katie Ledecky zur Rekordweltmeisterin, dann purzelten innerhalb von 65 Minuten drei Weltrekorde: Auch beim Spektakel der Schwimmstars am dritten WM-Finalabend in Budapest waren die Deutschen wieder nur Zuschauer. Doch der Jüngste beendete die Durststrecke.

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Der 19-jährige Florian Wellbrock war am Vormittag über 800 m mit persönlicher Bestzeit in den Endlauf gekrault.

Am Mittwoch (19.05 Uhr) geht der Magdeburger als erster Deutscher in der Duna Arena in ein Rennen um Edelmetall - im insgesamt 17. WM-Finale. "Ich wusste, dass ich was anderes liefern kann als die anderen", sagte Wellbrock selbstbewusst.

Der jüngste Mann im Beckenteam war als achter Starter des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) ins WM-Becken gesprungen und als erster Finalist herausgeklettert. "Das ist natürlich riesig", sagte Wellbrock, der in 7:50,89 Minuten auf Vorlaufrang sieben landete: "Ich habe mein Ding gemacht und versucht, die negativen Ergebnisse der anderen nicht auf mich wirken zu lassen."

Im vergangenen Jahr bei seiner internationalen Premiere bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro noch 32. über 1500 m, wollte der Teenager in Budapest nicht wieder nur zuschauen, wenn es um Medaillen geht. "Es macht nur Spaß, wenn man morgens und nachmittags schwimmen kann", sagte Wellbrock.

Deutsche Schwimmer nur Zaungäste

An den ersten drei Tagen fanden die Abendveranstaltungen weitgehend ohne deutsche Beteiligung statt. Bis auf Aliena Schmidtke, die es zum Auftakt am Sonntag ins Halbfinale über 100 m Schmetterling geschafft hatte, waren die deutschen Schwimmer Zaungäste. "Es ist schon komisch, wenn man nur auf der Tribüne sitzt", gab der frühere WM-Dritte Christian vom Lehn zu. Der Wuppertaler schied am Dienstagmorgen trotz persönlicher Bestzeit (27,68) wie erwartet auf seiner Nebenstrecke 50 m Brust im Vorlauf aus.

Am Dienstagabend sah er, wie US-Starschwimmerin Ledecky mit ihrem überlegenen Sieg über 1500 m Freistil ihren insgesamt zwölften WM-Titel gewann. Der britische Olympiasieger Adam Peaty verbesserte im Halbfinale über 50 m Brust (25,95) seinen Weltrekord vom Vormittag. Die Kanadierin Kylie Masse löschte über 100 m Rücken (58,10) eine der letzten Bestmarken aus der Anzug-Ära. Und die Amerikanerin Lilly King entthronte die russische Skandalschwimmerin Julija Jefimowa über 100 m Brust (1:04,13) mit dem fünften Weltrekord der Titelkämpfe.

Ab Mittwoch soll das Zuschauen ein Ende haben. Die Jahresweltbesten Philip Heintz und Franziska Hentke gehen über 200 m Lagen und 200 m Schmetterling mit Medaillenchancen an den Start, auch die gemischte Lagenstaffel mit vom Lehn, Schmidtke, Damian Wierling und Lisa Graf soll in den Endlauf schwimmen.

Lediglich krasser Außenseiter im Finale ist Wellbrock, der als größtes Langstreckentalent in Deutschland gilt. "Ich wäre vollkommen zufrieden, wenn ich die Zeit noch mal bestätigen könnte", sagte der 19-Jährige, um den sich ein regelrechtes Tauziehen entwickelt hat. Cheftrainer Henning Lambertz will ihn gerne im Becken über 800 und 1500 m dabei haben, Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz drängt zu einem Wechsel nach draußen.

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