Zwölf Sekunden war Olympiasiegerin Sarah Sjöström schneller, doch Yusra Mardini strahlte trotzdem. "Super, ich habe meine Zeit verbessert", sagte Mardini. Wie vor einem Jahr in Rio de Janeiro schwamm Mardini, die in Berlin lebt und trainiert, als Vorlauf-41. über 100 m Schmetterling weit hinterher. Doch große Träume hat sie noch immer.
In Tokio will sie 2020 "unter die Top 20, auch wenn sich das verrückt anhört", sagte sie, "wenn man immer nur realistisch ist, kann man nie was erreichen." Ein bisschen realistischer ist sie schon geworden: In Rio hatte sie noch erzählt, sie wolle bei den nächsten Olympischen Spielen eine Medaille gewinnen.
Auch in der Duna Arena stand Mardini wieder im Fokus der internationalen Journalisten. Mit der Geschichte ihrer dramatischen Flucht über das Mittelmeer hatte sie vor Olympia viel Aufsehen erregt. Doch jetzt will sie sich ganz auf das Schwimmen konzentrieren. "Ich habe diesmal kein Telefon dabei", sagte sie, "ich will mich verbessern."
Die Nachrichten aus ihrer Heimat verfolgt sie weiterhin mit großer Trauer: "Es tut mir so leid für mein Land. Der Krieg muss enden. Ich will mein Land wieder glücklich und schön sehen."