"Wir haben von der letzten Medaille geträumt", sagte Hausding, "dass es dann auch geklappt hat, ist märchenhaft." In Kleins letztem Wettkampf reichten 440,82 Zähler für das ersehnte Edelmetall, weil das deutsche Duo konstant ohne Ausreißer nach unten punktete und von einem Patzer der britischen Olympiadritten Thomas Daley/Daniel Goodfellow profitierte.
Dem Dresdner drückte zum ersten Mal seine Frau mit dem einjährigen Sohn im Arm vor Ort die Daumen. "Sie haben mir Kraft gegeben", sagte der 31-Jährige. Den erfolgreichen Abschied sah er mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Ich bin stolz auf uns. Aber auf der anderen Seite bin ich auch traurig, ich werde einige Dinge vermissen."
Gold geht an Chen Aisen/Yang Hao
Gold ging in der Duna Arena wie erwartet an die überragenden Chinesen Chen Aisen/Yang Hao (498,48) vor den Russen Alexander Bondar/Wiktor Minibajew (458,85). Für die Olympiazweiten von Peking ist es die dritte WM-Medaille nach dem Sensations-Gold 2013 und Silber 2011. Die beiden bescherten dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) am vierten Wettkampftag das erste Edelmetall der Titelkämpfe in Ungarn. Für den Olympiadritten Hausding geht die WM noch weiter: Der Berliner startet am Dienstag im Team-Wettbewerb und ab Mittwoch vom 3-m-Brett - mit der Chance auf eine weitere Medaille.
Während Kleins Karriere zu Ende ist, geht für den Olympiadritten Hausding die WM noch weiter: Der Berliner startet am Dienstag im Team-Wettbewerb und ab Mittwoch vom 3-m-Brett - mit der Chance auf eine weitere Medaille. Doch zunächst wurde gefeiert: Bundestrainer Lutz Buschkow orderte ein paar Flaschen Sekt ins Teamhotel.
Erfolgsgeschichte geht zu Ende
Der bronzene Abschluss war der letzte Akt in einer wahren Erfolgsgeschichte. Vor elf Jahren sprangen Hausding/Klein das erste Mal gemeinsam vom Turm, nur zwei Jahre später gewann das Duo in Peking Olympia-Silber. Bei der WM 2013 in Barcelona düpierten die Deutschen sogar die chinesischen Überflieger und holten überraschend Gold.
Bei Europameisterschaften sorgten die deutschen Vorspringer mit neun Titeln in Folge für einen Rekord. Etwa 8000 Mal haben sich beide aus zehn Metern in die Tiefe gestürzt.
"Garanten für Leistung und Vorbilder"
Aufgrund von zahlreichen Verletzungen konnten sie in den vergangenen Jahren den Schwierigkeitsgrad ihres Programmes nicht mehr steigern, auch Zeit für gemeinsames Training blieb kaum. Doch mit Routine und Nervenstärke glichen sie die Defizite auch in Budapest aus.
"Die beiden sind Garanten für Leistung und Vorbilder für unsere anderen Sportler", sagte Bundestrainer Lutz Buschkow, der für die Zukunft auf ein neues Turm-Paar setzen muss. Hausding will zwar seine Karriere bis Olympia 2020 fortsetzen, allerdings nur noch als Brettspringer.