Isabel Gose gewinnt bei der Schwimm-WM ihre zweite Bronzemedaille, Lukas Märtens verpasst sie nur knapp. Währenddessen droht Florian Wellbrock ein Deja-vu.
Isabel Gose lächelte nach ihrem zweiten WM-Bronzerennen in drei Tagen müde, aber zufrieden - und blickte gleich auf die Tribüne. "Mein Papa hat zu Weihnachten von meinen Großeltern und seinem besten Freund die Reise hierher geschenkt bekommen", berichtete die Europameisterin nach Rang drei im Finale von Doha über 1500 m Freistil mit der erneuten Olympia-Qualifikation, "für mich ist es natürlich total schön, ein Stück Heimat hier zu haben."
Am Tag nach dem Goldtriumph von Angelina Köhler verschwand Lukas Märtens dagegen wortlos aus dem Aspire Dome, das nächste Ticket für Paris war ein schwacher Trost: Denn der Magdeburger war über 200 m Freistil nur um sieben Hundertstelsekunden an seiner zweiten Medaille vorbeigeschwommen. Auf der Tribüne fieberte auch Florian Wellbrock mit, der am Morgen ein Deja-vu erlebt hatte: Wie schon im vergangenen Sommer verpasste der Olympiasieger auch bei der Schwimm-WM in Katar das 800-m-Finale und damit das angepeilte Ticket für die Olympischen Spiele in Paris.
Bis acht Bahnen vor dem Ziel hatte Gose, am Sonntag bereits WM-Dritte über 400 m Freistil, auf Silberkurs gelegen. Dann musste die 21-Jährige die Chinesin Li Bingjie vorbeilassen. Die italienische Doppel-Europameisterin Simona Quadarella war in Abwesenheit der amerikanischen Rekordweltmeisterin Katie Ledecky ohnehin außer Reichweite.
Mit ihren 15:57,55 Minuten war Gose nicht ganz zufrieden: "Die Zeit hätte einen Ticken schneller sein können, ich war ganz schön müde. Aber ich bin einfach happy, dass ich noch mal auf dem Podest stehen darf." Bei ihrer zweiten Siegerehrung sah auch der stolze Vater zu - allerdings alleine. "Wir haben ja noch drei Hunde, drei Katzen und was weiß ich noch alles zu Hause", erzählte Gose lachend, "für meine Mama ist das alles eh immer viel zu aufregend. Fliegen tut sie sowieso nicht."