Die Kieler Segler Justus Schmidt und Max Boehme haben überraschend die Europameisterschaft in der olympischen 49er-Klasse vor Porto gewonnen und damit die Nachfolge ihrer direkten Olympia-Konkurrenten Erik Heil und Thomas Plößel aus Berlin angetreten.
"Das ist der Hammer, wir sind überwältigt. Mit einer Medaille haben wir nicht gerechnet", sagte Justus Schmidt nach dem Coup.
Die Kieler-Woche-Gewinner Schmidt/Boehme belegten in der Endabrechnung zwar den zweiten Platz hinten den siegreichen Weltmeistern Peter Burling und Blair Tuke aus Neuseeland, doch diese wurden für die EM-Wertung nicht berücksichtigt. EM-Silber ging an die Briten John Pink/Stuart Bithell, Bronze holten die Polen Lukasz Przybytek/Pawel Kolodzinski.
Heil/Plößel mussten sich am Ende mit EM-Rang sechs zufrieden geben, schmerzhafter aber war die Niederlage im ersten direkten Duell um den Olympia-Startplatz für Rio 2016 gegen Schmidt/Boehme. Die EM war die erste von drei Qualifikationen, es folgen im November die WM in Argentinien sowie im März/April kommenden Jahres der Europacup vor Mallorca.
Frauen sammeln wertvolle Punkte für Rio
Bei den Frauen hatten sich am Samstag die Berliner 49erFX-Seglerinnen Victoria Jurczok und Anika Lorenz mit einem Sieg im abschließenden Medaillenrennen auf den sechsten EM-Platz verbessert und damit wertvolle Punkt für Rio gesammelt. Tina Lutz/Susann Beucke (Holzhausen/Strande) landeten auf Platz 12 direkt vor Leonie Meyer/Elena-Christine Stoffers (Kiel) sowie den Schwestern Ann-Kristin und Pia-Sophie Wedemeyer aus Duisburg.
Der Titel ging an die Italienerinnen Giulia Conti/Francesca Clapcich vor den dänischen Crews Jena Hansen/Katja Salskov-Iversen und Maiken Foght-Schütt/Anne-Julie Schütt.