"Ich fühle mich schlecht, direkt wieder die Heimreise antreten zu müssen", sagte Bingham, der von den Fans bei seiner Vorstellung frenetisch gefeiert worden war, im Anschluss an das Aus. "Ich habe ein paar Gelegenheiten liegen gelassen. Ali hat sehr gut gespielt, es sollte heute einfach nicht sein."
Die Körpersprache des Titelverteidigers verriet früh, in welche Richtung es gehen sollte. Immer wieder schüttelte der Weltmeister den Kopf aufgrund teils ungewöhnlicher Fehler. Carter übernahm die Kontrolle und schien bereits wie der sichere Sieger. Zwar konnte Bingham einen 5:8-Rückstand noch zu einer 9:8-Führung drehen, danach versagten ihm jedoch die Nerven.
Bei einem sichtlich erleichterten Carter überwog die Freude über den Sieg. "Ich denke, dass er für jeden Spieler ein gutes Los gewesen wäre", sagte der 36-Jährige. "Er hat in diesem Jahr bisher nicht die beste Saison hinter sich. Auch der Druck des Vorjahres lastete auf ihm. Es war deshalb eigentlich alles dafür vorbereitet, um schiefzugehen. Und genau das ist dann auch eingetreten."
Noch kein Turniersieg 2016
Bereits im Vorfeld hatte die Auslosung beim überraschenden Weltmeister des Vorjahres für wenige Freude gesorgt. "Ich wünschte, dass ich gegen einen anderen Spieler antreten müsste", hatte Bingham, der in diesem Jahr noch kein Turnier gewinnen konnte, verlauten lassen. "Ich konnte Carter in den letzten sechs Duellen nicht besiegen. Es wird deshalb sicherlich sehr hart."
Im zweiten Spiel des Tages ließ Marco Fu seinem Kontrahenten Peter Ebdon keine Chance. Der Akteur aus Hong Kong schickte den Champion des Jahres 2002 mit einem klaren 10:2-Erfolg nach Hause.