Petzschner verliert Auftakt-Match im Davis Cup

SID
Philipp Petzschner wirkte saft- und kraftlos beim Auftakt-Match im Davis Cup
© Getty

Patrik Kühnen tat sein Bestes. Der deutsche Davis-Cup-Kapitän redete in den Pausen auf Philipp Petzschner ein, er feuerte an, er zeigte die Faust. Patrik Kühnen versuchte, Begeisterung und Feuer bei seinem Spieler zu entfachen, ihn mitzureißen zu einer guten Leistung, die so wichtig gewesen wäre im Auftakt-Match der Weltrgruppe gegen Argentinien.

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Alles vergebens: Petzschner unterlag nach einer enttäuschenden Leistung mit 3:6, 3:6, 3:6 gegen Juan Monaco. Florian Mayer musste damit mit der Bürde eines 0:1-Rückstandes gegen David Nalbandian das zweite Einzel bestreiten.

Knapp 4.000 Zuschauer in Bamberg wurden im Verlauf der Partie immer ruhiger, den meisten Lärm machte eine Gruppe von rund 20 argentinischen Fans, die gar nicht glauben konnten, wie problemlos sich ihr Spitzenmann gegen Petzschner durchsetzte. Nach 2:02 Stunden verwandelte Monaco seinen zweiten Matchball - ernsthaft gefordert war der Weltranglisten-23. nie.

Petzschner fand nie ins Spiel

Dabei war die Stimmung zu Beginn der Partie durchaus euphorisch. Der lokale Einheizer brüllte die Namen der Spieler in ohrenbetäubender Lautstärke ins Mikrophon, AC/DC wurden beim Einmarsch der deutschen Mannschaft gespielt. Alles war bereit, auch wenn die Vorjahresfinalisten aus Argentinien spätestens nach der Absage von Philipp Kohlschreiber (Magen-Darm-Virus) favorisiert waren.

Petzschner fand auf dem Sandplatz überhaupt nicht ins Spiel. Schnell lag er mit 0:4 zurück, das Match hatte da schon seine Richtung eingeschlagen. Zum 1:4 gelang dem Bayreuther zwar ein Rebreak, er rief "Ja", die Wende aber schaffte er nicht mehr. Zu viele Fehler mit der Vorhand unterliefen ihm, Monaco spielte solider, ohne zu glänzen. Aber es reichte an diesem Tag.

Stärken kamen auf Sand nicht zum Tragen

Die Stärken des deutschen Doppelspezialisten kamen auf dem Sandbelag nicht zum Tragen. Seine druckvollen Angriffsschläge brachte Monaco oft zurück, sein auf schnellen Plätzen starker Aufschlag blieb weitgehend wirkungslos. Schon nach dem Auftaktmatch stellte sich deshalb die Frage, ob Sand die richtige Wahl gewesen ist.

Kühnen hatte sich dafür entschieden, um Argentiniens Nummer eins, Juan Martin Del Potro, auszuschalten. Dieser Plan gelang, der Weltranglisten-Zehnte trat gar nicht erst an, für Petzschner aber war es kein Vorteil.

Im zweiten Satz hielt der Weltranglisten-56 das Match bis zum 3:4 offen, er hatte allerdings schon in seinen ersten drei Aufschlagspielen große Mühe. Frustriert warf er bei 1:1 erstmals seinen Schläger weg. Im dritten Durchgang gab Petzschner sein Service vorentscheidend zum 2:4 ab.

Am Samstag soll er im Doppel an der Seite von Tommy Haas gegen Juan Ignacio Chela und Eduardo Schwank antreten. Deutschland braucht dann dringend einen Punkt, um sich noch eine Chance aufs Weiterkommen auszurechnen. In der Verfassung vom Freitag aber darf Kapitän Kühnen da nicht zu optimistisch sein.

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