Djokovic gewinnt bei Becker-Debüt

SID
Bereits zum dritten Mal in Folge konnte Nole das Tunier für sich entscheiden
© getty

Der Start ist geglückt: Novak Djokovic gewinnt beim Trainer-Debüt von Boris Becker das Showturnier in Abu Dhabi. Die wirklichen Herausforderungen warten jedoch noch.

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Die Anspannung löste sich erst nach dem Matchball, dabei sah Boris Becker in Abu Dhabi nur einen Showkampf. Einen hochdotierten zwar, doch die wirklichen Herausforderungen warten erst noch auf den Trainer-Neuling und seinen Schützling Novak Djokovic.

Immerhin: Der Start der Liaison zwischen dem Altmeister aus Leimen und dem Weltranglistenzweiten aus Serbien ist geglückt. Djokovic holte sich beim Einladungsturnier in der Wüste seinen dritten Titel in Folge.

250.000 Dollar Preisgeld bekam der 26-Jährige für seinen 7:5, 6:2-Erfolg im Finale gegen den Spanier David Ferrer. Der hatte im Halbfinale am Freitag für eine Überraschung gesorgt und seinen Landsmann Rafael Nadal bezwungen. Der Weltranglistenerste verabschiedete sich mit einem 7:6 (7:5), 6:3 gegen Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich) in Richtung Down Under, wo am 13. Januar die Australian Open beginnen.

Australien Open als Prüfung

Spätestens dort steht die Partnerschaft zwischen Becker und Djokovic auf dem Prüfstand. Unter dem Brennglas der Öffentlichkeit wird allerdings bereits in der Vorbereitung jeder Schritt und jeder Eintrag beim Kurznachrichtendienst Twitter kritisch beäugt.

Becker scheint sich in seiner neuen Rolle als Headcoach dennoch wohlzufühlen - auch wenn er lieber selbst das Geschehen auf dem Platz kontrollieren würde. "Es ist einfacher zu spielen, als auf der Bank zu sitzen", sagte der dreimalige Wimbledonsieger der Bild: "Man ist nervöser, kann nicht eingreifen, die Hände sind einem gebunden."

Also nutzte Becker die Zeit, während Djokovic den gewohnt beherzt spielenden Ferrer gewohnt sicher bezwang, um Djokovics Verlobter Jelena Ristic die Eigenheiten von Aufschlag, Vorhand und Volley näherzubringen.

Djokovic begeistert von Becker

Die junge Frau schien angetan von Beckers Ausführungen, so wie ihr Lebensgefährte. "Es war großartig, Boris dabei zu haben. Seine Analysen sind fantastisch", hatte Djokovic nach seinem Sieg im Halbfinale über Tsonga gesagt.

An seinem Spiel hat sich in den wenigen Trainingstagen mit Becker erwartungsgemäß wenig getan. Den ein oder anderen Volley spielt Djokovic mehr, wenn es gegen Ferrer eng wurde, blieb der sechsmalige Grand-Slam-Champion allerdings in seiner Wohlfühlzone an der Grundlinie.

"Ich werde keine großen Veränderungen vornehmen, ich bin ein kompletter Spieler. Kleine Details hier und da, kleine Anpassungen, das war's", sagte Djokovic in Abu Dhabi. Becker sieht das genauso, spricht von "kleinen Dingen, die auf diesem Level darüber entscheiden, ob du den großen Pokal gewinnst oder Zweiter wirst."

Federer arbeitet mit Beckers ehemaligem Rivalen zusammen

Aus diesem Grund hat Djokovic ihn engagiert, aus diesem Grund hat nun auch Roger Federer die Zusammenarbeit mit Beckers langjährigem Rivalen Stefan Edberg bekannt gegeben.

Becker gratulierte freundlich - natürlich über seinen Lieblingskanal Twitter. "Lasst die Spiele beginnen", schrieb der 46-Jährige, als lebte die Rivalität der 80er zwischen ihm, Edberg und Ivan Lendl wieder auf. Dessen Schützling Andy Murray reagierte bereits spöttisch auf die Retro-Coach-Welle der ATP-Profis. "Ich liebe es", schrieb der Wimbledonsieger und fügte den Hashtag (#) "mein-coach-ist-besser-als-deiner-nananana" an.

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