Der frühere Weltranglistenvierte Nicolas Kiefer hat nach den jüngsten Ereignissen rund um das deutsche Davis-Cup-Team einen sofortigen und dauerhaften Umbruch gefordert.
"Wenn an der Absagenflut von Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer und Daniel Brands etwas gut ist, dann der Zwang, dass Teamchef Carsten Arriens jetzt auf junge, ehrgeizige deutsche Spieler setzen muss", sagte der 36-Jährige in seiner "ran.de"-Kolumne.
Die im Davis Cup etablierten Haas, Mayer, Kohlschreiber und Brands hatten Arriens für das Viertelfinale vom 4. bis 6. April in Nancy gegen Frankreich wegen unterschiedlichster Verletzungen allesamt abgesagt. Arriens sei damit laut Kiefer "zu seinem Glück gezwungen" worden, "weil ihm die eigentlichen Topspieler keine andere Chance ließen".
Kiefer selbst geht mit Haas und Co. hart ins Gericht. "Dass die Absagen von Haas, Mayer, Kohlschreiber und Brands kurz hintereinander erfolgten, überrascht mich nicht. Ich hatte sogar damit gerechnet", sagte er.
Mayers Absage wegen einer Schambeinentzündung klinge noch am glaubwürdigsten: "Kohlschreibers Ellenbogen-Probleme hingegen sind fragwürdig."
"Ein fader Beigeschmack"
Nach den desaströsen Vorfällen rund um das Erstrunden-Wochenende gegen Spanien in Frankfurt bleibe einfach "ein fader Beigeschmack". Seinerzeit waren weder Haas noch Mayer oder Kohlschreiber bereit gewesen, zum bedeutungslosen dritten Einzel anzutreten.
"Carsten Arriens muss nun konsequent bleiben und auf eine neue Generation setzen", sagte Kiefer: "Das kann nur gut und richtig für die Zukunft des deutschen Tennis sein."
Der Umbruch dürfe nicht nur für die Begegnung in Frankreich gelten und hätte schon viel früher stattfinden müssen. Kiefer: "Tommy Haas ist schon 35 und Kohlschreiber ist 30 Jahre alt - deswegen hoffe ich, dass Carsten diese Linie jetzt durchzieht."