In gut zwei Jahren formte Ivan Lendl seinen Schützling Andy Murray vom Weltklassespieler zu einem echten Champion, nun hat sich das Erfolgs-"Doppel" getrennt.
Murray hatte den früheren Weltranglistenersten am 31. Dezember 2011 als Trainer verpflichtet und danach seine größten Erfolge gefeiert. Unter Lendl lernte Murray das Siegen und gewann Wimbledon (2013) sowie die US Open und Olympia-Gold (beides 2012). Einen Nachfolger benannte Murray noch nicht.
"Ich werde Ivan ewig dankbar sein"
Voller Dankbarkeit blickte Murray auf die Zusammenarbeit mit Lendl zurück. "Ich werde Ivan ewig dankbar sein für seine harte Arbeit in den letzten beiden Jahren, die die erfolgreichsten in meiner Karriere waren", sagte Murray.
Lendl habe ihn "gelehrt mehr aus meinen Niederlagen zu lernen. Er hat auch dann noch an mich geglaubt, als dies andere nicht mehr taten", meinte Murray.
Lendl sei immer geduldig mit ihm geblieben, "auch wenn ich damit manchmal schlecht umgehen kann. Er war auch immer ehrlich zu mir. Wenn ich gut trainiert habe, hat er sich gefreut, wenn nicht, war er enttäuscht und hat es mir auch gesagt. Durch ihn habe ich es mental gelernt, besser in die großes Matches zu gehen." Er werde sich "jetzt etwas Zeit nehmen und die nächsten Schritte überdenken", meinte Murray.
"Andy ist ein erstklassier Kerl"
Der 54-jährige Lendl erklärte: "Es war eine fantastische Erfahrung für mich, in den beiden vergangenen Jahren mit Andy zu arbeiten. Er ist ein erstklassiger Kerl." Der gebürtige Tscheche will künftig wieder verstärkt auf der Senioren-Tour antreten.
"Nachdem ich Andy helfen konnte, sein Ziel zur erreichen, große Titel zu gewinnen, will ich mich mehr auf meine eigenen Projekte konzentrieren. Und dazu gehört es, selbst wieder mehr Schaukämpfe rund um die Welt zu spielen. Aber ich werde immer in Andys Ecke stehen", so Lendl.
Nadal tanzt aus der Reihe
In Ivan Lendl verabschiedet sich einer von drei Superstars der 80er und 90er vorerst aus dem Trainergeschäft. Boris Becker ist Coach des Weltranglistenzweiten Novak Djokovic (Serbien), Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) wird vom Schweden Stefan Edberg betreut.
Von den "großen Vier" im Welttennis setzte zuletzt nur Rafael Nadal (Spanien) auf einen Coach ohne nennenswerte Profi-Erfahrung: Der Weltranglistenerste wird von seinem Onkel Toni trainiert.