Kerber führt DTB-Team ins Finale

SID
Angelique Kerber sorgte mit ihrem Sieg für den Finaleinzug der deutschen Mannschaft
© getty

Das deutsche Fed-Cup-Team hat am anderen Ende der Welt Geschichte geschrieben: Angelique Kerber bescherte der DTB-Equipe durch eine Klasseleistung vorzeitig den ersten Final-Einzug nach 22 Jahren. Im abschließenden Doppel siegte Australien.

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Die Weltranglistensiebte aus Kiel holte durch ein 4:6, 6:0, 6:4 gegen die frühere US-Open-Siegerin Samantha Stosur im Halbfinale in Australien den entscheidenden dritten Punkt und besiegelte in Brisbane mit ihrem zweiten Einzelerfolg eine uneinholbare 3:0-Führung.

"Das ist sehr speziell für uns alle und den Tennissport in unserem Land. Wir sind stolz auf dieses Finale und haben hart dafür gearbeitet", sagte die überglückliche Kerber: "Ich war sehr nervös. Aber nach dem zweiten Satz habe ich einfach nur gedacht, dass ich für das Team kämpfen muss. Für jeden Einzelnen."

"Finale, Finale"

Nach 2:14 Stunden verwandelte die deutsche Nummer eins im Spitzenduell ihren ersten Matchball mit einem Ass und wurde von ihren Teamkolleginnen auf dem Court gefeiert. "Finale, Finale", sangen Kerber, Andrea Petkovic, Julia Görges, Anna-Lena Grönefeld & Co. und tanzten mit der deutschen Flagge auf dem schnellen Hardcourt Ringelreihen.

"Ich bin unglaublich glücklich und unglaublich stolz. Das war eine harte Woche mit dem Jetlag und dem schnellen Court", meinte Teamchefin Barbara Rittner und sagte in Richtung ihrer Gewinnerinnen: "Das ist ein bisschen Geschichte, die sie schreiben. Ich weiß, dass in den Mädels auch im Finale ein Sieg steckt. Aber jetzt genießen wir erst einmal den Moment."

Zuletzt hatte die deutsche Mannschaft 1992 im Endspiel gestanden und damals mit Steffi Graf an der Spitze den zweiten Titel nach 1987 geholt. Im Finale am 8./9. November 2014 wartet nun der Sieger der Partie zwischen Tschechien und Titelverteidiger Italien (Zwischenstand: 2:0).

Probleme beim Aufschlag

Kerber zeigte in der Pat-Rafter-Arena vor rund 4500 Zuschauern eine starke kämpferische Leistung und steigerte sich nach dem verlorenen ersten Satz enorm. Einen Tag nach ihrem 6:1, 6:0 gegen Casey Dellacqua hatte die 26-Jährige vor allen Dingen zu Beginn Probleme mit ihrem Aufschlag und konnte dem Druck von Stosur (WTA: 19.) zunächst wenig entgegensetzen.

In der Folge besann sich Kerber auf ihre Stärken, diktierte mit ihrer flachen Vorhand die Ballwechsel und holte sich den zweiten Durchgang nach drei in Folge Breaks in nur 23 Minuten.

Kerber behält Nerven

Im entscheidenden Satz erarbeitete sich die Wimbledon-Halbfinalistin von 2012 einen psychologischen Vorteil, als ihr im knapp 16-minütigen dritten Spiel nach achtmal Einstand das Break zum 2:1 gelang. Kerber ging mit 5:2 in Führung, musste Stosur aber auf 5:4 verkürzen lassen. Doch die Top-Ten-Spielerin behielt die Nerven. Mit ihrem insgesamt vierten Ass sorgte sie für die Entscheidung.

Am Samstag hatte zunächst Petkovic den Gästen einen Auftakt nach Maß beschert, als sie Stosur mit 6:1, 7:6 (9:7) bezwang.

Australien siegt im Doppel

Nach dem bereits feststehenden Final-Einzug verlor das deutsche Team das abschließende Doppel. Julia Görges (Bad Oldesloe) und Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) mussten sich in Brisbane Casey Dellacqua und Ashleigh Barty mit 2:6, 7:6 (7:5), 10:2 geschlagen geben. Das australische Duo hatte 2013 in drei der vier Grand-Slam-Finals gestanden.

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