Nach einem hart erkämpften Dreisatzieg gegen Gael Monfils in der Runde zuvor fand der Wimbledon-Sieger zu keiner Zeit seine Bestform. "Grundlinienspiel, Aufschlag, Return - nichts hat geklappt", so der Serbe, der am Ende nur elf Winner bei 18 unerzwungenen Fehlern aufzuweisen hatte. Dabei liegt ihm der Franzose als Gegner: Die letzten elf Partien gegen Tsonga hatte er allesamt gewonnen, darunter ein glatter Dreisatzsieg auf dem heiligen Rasen von Wimbledon.
Tsonga feierte seinerseits seinen ersten Triumph gegen einen amtierenden Weltranglistenersten seit 2010 und den ersten Erfolg gegen einen Spieler in den Top Ten seit den French Open 2013. Der bis auf Platz 15 in der Welt abgerutschte Franzose lieferte an diesem Tag jedoch sein bestes Tennis ab, schlug 23 Winner und nahm seinem Gegner gleich viermal den Aufschlag ab.
"Das war super heute", sagte Tsonga nach der Partie. "Ich habe ein gutes Match gespielt, habe gut serviert und war aggressiv. Man wird nicht jeden Tag für die tägliche Arbeit belohnt. Man lässt seine Familie zurück, trainiert hart und leidet auf dem Court. Da fühlt man sich einfach gut, wenn man ein solches Match wie heute gewinnt." Er trifft nun auf den Schotten Andy Murray - dessen Gegner Richard Gasquet konnte aufgrund einer Verletzung nicht antreten.
Wawrinka ebenfalls ausgeschieden
Australien-Open-Champion Stan Wawrinka kann seine Koffer ebenfalls packen. Der Schweizer musste sich dem südafrikanischen Aufschlagriesen Kevin Anderson mit 6:7(8) und 5:7 beugen. Der schlug in 104 Minuten auf dem Platz elf Asse und insgesamt 29 Winner. Schon in Indian Wells hatte er Wawrinka aus dem Turnier geworfen.
Der hatte in seinem ersten Turnier nach Wimbledon große Probleme mit seinem Aufschlag und brachte nur 41 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld - für seine Verhältnisse war ein einziges Ass einfach viel zu wenig. Er konnte Anderson zwar einmal den Aufschlag abnehmen, machte alles in allem aber nur 25 Prozent der Punkte gegen den hochgewachsenen 28-Jährigen. Der trifft nun im Viertelfinale auf Grigor Dimitrov.
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