0:3 gegen Frankreich

SID
Deutschland war gegen Frankreich letztlich chancenlos
© getty

Für die neuformierte deutsche Davis-Cup-Mannschaft mit Teamchef-Debütant Michael Kohlmann ist der Traum vom Viertelfinale geplatzt. Die Gastgeber verloren nach den zwei Einzeln zum Auftakt am Samstag auch das Doppel und liegen gegen Frankreich bereits vor dem abschließenden dritten Tag entscheidend mit 0:3 zurück.

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Die deutsche Auswahl muss nun vom 18. bis 20. September 2015 in die Play-offs um den Klassenerhalt in der Weltgruppe. Wer der Gegner sind wird, steht noch nicht fest.

Die Paarung Benjamin Becker/Andre Begemann (Orscholz/Lemgo) musste sich in Frankfurt dem Duo Julien Benneteau/Nicolas Mahut überraschend deutlich mit 4:6, 3:6, 2:6 geschlagen geben. Nach 1:49 Stunden verwandelten die Franzosen ihren ersten Matchball und dürfen im Jahr nach der Finalniederlage gegen die Schweiz weiter von ihrem insgesamt zehnten Davis-Cup-Triumph träumen.

Das Doppel-Match im RE-LIVE

Der neue Kapitän Kohlmann machte seine Ankündigung wahr und ließ den im hessischen Königstein wohnenden Lokalmatador Begemann zusammen mit Becker im Doppel spielen. Der zuletzt erkältete Philipp Kohlschreiber (Augsburg), der sein Match am Freitag gegen Gael Monfils verloren hatte (4:6, 5:7, 6:7), sollte für ein vermeintlich wichtiges Einzel am Sonntag geschont werden.

Benneteau und Mahut gefeiert

Doch vor allen Dingen Begemann, Nummer 42 der Doppel-Weltrangliste, erwies sich am Samstag vor rund 4000 Zuschauern als Schwachpunkt. Der 30-Jährige gab im ersten Satz ausgerechnet beim Stand von 4:5 sein Service ab - mit einem Doppelfehler beim zweiten Aufschlag.

Die 200 französischen Fans, die die Equipe Tricolore wie am Vortag lautstark unterstützten, feierten daraufhin Benneteau und Mahut mit Sprechchören frenetisch. Der neue deutsche Berater Niki Pilic versuchte derweil aus der Box, die geknickten Begemann und Becker wieder aufzubauen.

Zunächst aber ohne Erfolg. Erneut Begemann begünstigte mit seinem zweiten Aufschlagverlust die 5:3-Führung der Franzosen, die in Benneteau einen "Alleskönner" haben. Der 33-Jährige steht im Doppel auf Position sieben - und im Einzel auf Platz 27.

Becker mit sechster Niederlage im sechsten Match

Auch der dritte Durchgang begann für die Gastgeber denkbar schlecht. Routinier Becker, der in der dritten Runde der Australian Open als letzter deutscher Spieler ausgeschieden war, gab gleich zu Beginn sein Service ab. Der Davis Cup bleibt damit kein gutes Pflaster für den 33-Jährigen: Es war für Becker die sechste Niederlage im sechsten Einsatz für die Auswahl.

Trotz des Rückstandes und der Enttäuschung nach dem ersten Tag hatte Kohlmann an den Tagen von Frankfurt eine Aufbruchstimmung vernommen. "Jedem Match war etwas Positives abzugewinnen", hatte der Arriens-Nachfolger bereits vor dem Doppel gesagt.

Vor allen Dingen Debütant Jan-Lennard Struff (Warstein) hatte trotz der Fünfsatzniederlage gegen den Weltranglisten-14. Gilles Simon (6:7, 6:2, 7:6, 2:6, 8:10) überzeugen können.

Die beiden noch ausstehenden Einzel am Sonntag (13.00 Uhr) haben nur noch statistischen Wert. Für das Spitzeneinzel waren ursprünglich Kohlschreiber und Simon vorgesehen. Danach sollte Struff gegen Monfils spielen. Allerdings können die Teamchefs ihre Aufstellung noch bis eine Stunde vor Spielbeginn ändern.

Djokovic führt Serbien ins Viertelfinale

Der Weltranglistenerste Novak Djokovic hat Serbiens Davis-Cup-Team im "Bruder-Duell" gegen Kroatien im Eiltempo ins Viertelfinale geführt. Nach seinem Dreisatz-Sieg im Einzel gegen Mate Delic gewann der Schützling von Boris Becker auch das Doppel an der Seite von Nenad Zimonjic gegen Franko Skugor und Marin Draganja 6:3, 6:4, 6:1. Serbien führt damit bereits uneinholbar mit 3:0.

"Wir wollten es gerne heute schon beenden, und das hat geklappt", sagte der "Djoker". Die Serben, Cup-Sieger von 2010 und Finalist von 2013, treffen in der nächsten Runde auf Argentinien oder Brasilien. Dort fällt die Entscheidung erst am Sonntag.

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