Seine Kritik begründete der 27-Jährige mit den Belastungen besonders für die Spitzenspieler durch die mehrfachen Reisestrapazen und das Verletzungsrisiko durch kurzfristige Umstellungen auf die jeweiligen Bodenbeläge. "Ich denke, das Format sollte geändert werden. Warum denkt man nicht über eine Veranstaltung über zwei Wochen jährlich oder sogar nur alle zwei Jahre nach, bei der die 16 Mannschaften der Weltgruppe in vier Vierer-Gruppen an vier verschiedenen Austragungsorten spielen? Am Ende könnte noch ein Final-Four-Turnier stattfinden", erläuterte Djokovic seine Vorstellungen.
Rückendeckung erhält Djokovic von Niki Pilic, dem Berater des deutschen Davis-Cup-Teams, mit dem er als Kapitän in der Ära Boris Becker und Michael Stich dreimal triumphiert hatte: "Ich kann seinen Ärger durchaus verstehen, die Belastung für die Spieler ist sehr hoch. Ich denke, es braucht einen Kompromiss zwischen der International Tennis Federation ITF und der ATP." Denn, so Pilic im Münchner Merkur und der TZ weiter: "Wichtig ist, dass die Topspieler mitspielen, denn sonst verliert der Davis Cup an Bedeutung."
Aus seiner Sicht sind den Top-Spielern der Tour bis zu vier Einsätze jährlich nicht mehr weiter zuzumuten. "Es finden Spiele direkt nach Wimbledon oder auch direkt nach den Australian Open und den US Open statt. Wenn man bei diesen Turnieren das Finale spielt, muss man bei der Rückkehr nach Europa innerhalb von zwei oder drei Tagen die Zeitumstellung verkraften und sich außerdem von einen auf den anderen Belag einstellen. Damit setzt man seinen Körper einem Verletzungsrisiko aus", meinte der Davis-Cup-Sieger von 2010. Für Serbiens diesjähriges Viertelfinalmatch im Davis Cup (17. bis 19. Juli) muss Djokovic kurz nach Wimbledon nach Argentinien reisen.
Grundsätzlich hält der "Djoker" den Davis Cup für interessant. "Der Wettbewerb sollte aber für die besten Spieler attraktiv bleiben, denn wir wollen ja für unsere Länder bei Olympia oder eben im Davis Cup spielen, aber das kann nicht mehr so häufig sein."
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