Dabei hatte der 29-Jährige allerdings zu Beginn des zweiten Satzes bange Minuten zu überstehen. Wegen Problemen im Bauchmuskelbereich musste Nadal beim Stande von 2:0 und 0:15 aus seiner Sicht medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Nach der Partie gab der Katalane Entwarnung: "Ich hatte leichte Schwierigkeiten, ein Muskel hst nicht richtig mitgespielt. Aber nach der Behandlung war es schnell wieder in Ordnung." Ihm habe auch der Sonnenschein geholfen, "der ist immer gut für mein Spiel."
Deshalb ließ sich der Rothenbaum-Sieger von 2008 auch durch diese Zwangspause nicht vom Erfolgsweg abbringen, obwohl sich Seppi nun besser auf seinen Kontrahenten einstellte und ihn zumindest zu längeren Ballwechseln zwang.
Insbesondere im ersten Durchgang erteilte die einstige Nummer eins der Weltrangliste dem Routinier aus Südtirol eine wahre Lehrstunde.
Mit vorbildlicher Raumaufteilung und äußerst effektiver Beinarbeit reichten dem Mallorquiner 29 Minuten zum Gewinn des Satzes.
Erfolg tut gut
"Ich brauche einfach Siege, insofern hat mir auch dieser Erfolg gut getan", sagte Nadal. Der Sandplatzkönig war vor einem Monat in Wimbledon überraschend in der zweiten Runde an Dustin Brown aus Winsen an der Aller gescheitert und hatte für den Rothenbaum nachgemeldet, um sich im Hinblick auf die US Open im September in New York zusätzliche Wettkampfpraxis zu verschaffen.
Bereits am frühen Nachmittag hatte Fognini als erster Spieler das Finale erreicht. In 83 Minuten setzte sich der 28-Jährige gegen den französischen Qualifikanten Lucas Pouille mit 6:2, 7:6 (7:2) durch und zeigte sich dabei für das zehnte Endspiel seiner Karriere durchaus gerüstet.
Vor 7500 Zuschauern im ausverkauften Centre Court fand die Nummer acht der Setzliste vom ersten Ballwechsel an besser in die Partie und ließ dem 21-jährigen Pouille insbesondere in der Anfangsphase mit druckvollen und präzisen Schlägen kaum eine Chance. Schon nach 23 Minuten musste Pouille seinen ersten Satzverlust in diesem Turnier hinnehmen.
Im zweiten Durchgang tat sich der Rothenbaum-Sieger von 2013 schwerer. Pouille kämpfte verbissen um seine erste Finalteilnahme auf der ATP-Tour, erarbeitete sich beim Stande von 6:5 sogar einen Satzball, musste sich letztlich aber im Tiebreak geschlagen geben.
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