Hampe und damit auch die Landesfürsten sind daher "mehr als zufrieden mit der Arbeit des Präsidiums".
Wichtiger als alle warmen Worte - und die einstimmige Entlastung des Vorstands - war Präsident Ulrich Klaus allerdings die finanzielle Unterstützung der Landesverbände, die auf der 67. Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main beschlossen wurde. "Insgesamt bin ich sehr froh, dass wir nach außen ein Bild der Einigkeit abgeben", sagte Klaus, der seit einem Jahr den mit ca. 1,4 Millionen Mitgliedern weltweit größten Tennisverband anführt.
Im September hatte sich der DTB außergerichtlich mit der Spielerorganisation ATP geeinigt und damit den drohenden Ruin des Verbandes abgewendet. Der Vergleich, sieben Jahre nach der Herabstufung des Turniers am Hamburger Rothenbaum, kostete den DTB jedoch eine Summe, die der Verband laut Klaus nicht "aus der Portokasse bezahlt hat". Genaue Zahlen gibt der DTB nicht preis.
Temporäre Beitragsanhebung
Die temporäre Beitragsanhebung um 20 Cent pro Mitglied - die Landesverbände zahlen 2016 pro Erwachsenem 1,80 und pro Jugendlichem 1,05 Euro an den DTB - "ist eine Hilfe, um unsere Liquidität zu erhöhen", sagte Klaus. Die Begleichung eines Teils der Anwaltskosten der ATP hat die Rücklagen des Verbandes angegriffen, sie beseitigte allerdings "das Damokles-Schwert, das jahrelang über uns hing", erklärte Klaus.
Wie ein Seufzer der Erleichterung klang in diesem Zusammenhang auch das einstimmige Votum für Georg von Waldenfels, der von der Versammlung im Frankfurter Hof zum Ehrenpräsidenten des DTB gewählt wurde. In die Amtszeit des 71-Jährigen als Präsident (1999 bis 2011) fiel die unglückliche und letztlich teure Entscheidung, es vor einem amerikanischen Gericht mit der ATP aufzunehmen.
"Große Ehre" für von Waldenfels
Von Waldenfels, nun der zweite Ehrenpräsident im DTB neben Claus Stauder (77), sprach von "einer großen Ehre. Ich weiß, ich war nicht immer ein einfacher Präsident, es gab einige Auf und Abs. Ich möchte diese Anerkennung auch als Anerkennung des Präsidiums zu meiner Zeit verstanden wissen".
Ulrich Klaus hat sich die Anerkennung der streitbaren Landesverbände mit seinem Präsidium bereits nach einem Jahr erarbeitet. Dennoch wählte er in seiner Rede auch nachdenkliche Worte. "Vor zwölf Monaten habe ich von einem Traum gesprochen, aber Träume sind wie Wünsche: nicht alle sind realisierbar", sagte er: "Es gab Enttäuschungen und Rückschläge, aber auch tolle Momente." Insgesamt sei der Deutsche Tennis Bund gut aufgestellt für die Zukunft. Zumindest solange das ungewohnte Miteinander im DTB anhält.