Der topgesetzten Kerber waren die Strapazen der vergangenen Wochen deutlich anzumerken. Ihr fehlten Spritzigkeit und Power. Bereits nach dem Verlust des ersten Satzes, in dem sie sich 15 unbedrängte Fehler leistete, hatte die Weltranglistenzweite zu ihrem herbeigerufenen Coach Torben Beltz gesagt: "Ich fühle mich sowas von leer." Kerber kämpfte zwar, aber die Linkshänderin fand gegen die krasse Außenseiterin Zheng nie zu ihrem soliden und gefürchteten Spiel.
Kerber hatte vor gut drei Wochen in Melbourne ihren ersten Grand-Slam-Titel geholt und dabei im Finale die 21-malige Major-Gewinnerin Serena Williams (USA) bezwungen.
Die Nachwirkungen des Medienrummels waren der erschöpften Kerber in Doha deutlich anzumerken. Ihre Teilnahme am Turnier in der vergangenen Woche in Dubai hatte sie wegen einer Oberschenkelverletzung abgesagt.
Davor hatte Kerber noch zwei Matches im Fed-Cup-Duell gegen die Schweiz (2:3) absolviert. Gegen Timea Bacsinszky hatte die Kielerin gewonnen - gegen Bencic dann völlig entkräftet verloren.
Petkovic schlägt Gasparjan
Andrea Petkovic steht in Doha dagegen nach einer souveränen Vorstellung zum zweiten Mal in Folge im Achtelfinale. Die Weltranglisten-27. aus Darmstadt setzte sich im Zweitrundenduell mit 6:3, 6:3 gegen Margarita Gasparjan durch. Nach 1:30 Stunden verwandelte Petkovic auf Court 4 im Khalifa International Tennis Complex ihren ersten Matchball.
"Ich merke, dass ich Schritt für Schritt vorankomme. Ich bin auf dem richtigen Weg", sagte Petkovic, die mit ihrem neuen Trainerteam um Jan de Witt hochzufrieden ist: "Sie geben mir immer einen guten Matchplan an die Hand. Abseits des Courts muss ich nicht mehr soviel an Tennis denken."
In der nächsten Runde wartet auf die 28-Jährige nun am Mittwoch entweder die an Position sechs gesetzte Belinda Bencic (Schweiz) oder Coco Vandeweghe aus den USA. Mit einem Sieg über Bencic könnte Petkovic Revanche für ihre vor gut zwei Wochen im Fed Cup (2:3) erlittene Niederlage gegen die 18-Jährige nehmen.
Sieben Breakchancen abgewehrt
Ausgeschieden waren in der ersten Runde bereits Sabine Lisicki, Annika Beck und Julia Görges.
Petkovic, die im vergangenen Jahr im Viertelfinale von Doha gestanden hatte, gelang gegen Gasparijan im ersten Durchgang das vorentscheidende Break zur eigenen 5:3-Führung. Beim Satzball profitierte sie von einem Rückhandfehler ihrer Kontrahentin.
Auch in der Folge war Petkovic immer erfolgreich, wenn sie konsequent ihr druckvolles Spiel durchzog. Sie wehrte insgesamt sieben von zehn Breakchancen ab. Bereits in ihrem Auftaktmatch gegen die ehemalige US-Open-Halbfinalistin Jekaterina Makarowa (Russland) am Sonntag hatte die Hessin überzeugt.
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