Vesper sieht TV-Sender in der Pflicht

SID
Michael Vesper fordert die TV-Sender zu Sportübertragungen auf
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Michael Vesper, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sieht nach einem "sensationellen Wochenende" die TV-Sender in der Pflicht. Der EM-Titel der deutschen Handballer, der Australian-Open-Triumph von Angelique Kerber, aber auch die Erfolge der Rodler und Skifahrer hätten, so sagte Vesper (63) im SID-Interview, "nur wieder den Beweis geliefert, dass der Sport auch außerhalb des Fußballs enorme Potenziale entwickeln kann".

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Vesper blickt mit Sorge auf die festgefahrenen Verhandlungen zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF und dem Rechteinhaber beIN bezüglich der Handball-WM 2017 in Frankreich, die nach jetzigem Stand nicht im Free-TV übertragen wird.

"Natürlich würde ich mir wünschen, und ich halte es auch für notwendig, dass die Handball-WM 2017 im frei empfangbaren TV stattfinden wird. Ich bin mir sicher, dass ARD und ZDF nun mehr denn je alles daransetzen werden, die Probleme mit dem Rechteinhaber zu lösen und diese WM zu übertragen", sagte Vesper.

Er verwies auf die EM-"Traumquoten" von ARD und ZDF. "Dass sie dieses Turnier übertragen haben, war kein Samaritertum gegenüber dem Handball, sondern eine Win-Win-Situation", sagte Vesper. Es gelte für alle Beteiligten, "dies im Hinterkopf zu behalten, auch wenn klar ist, dass der Fußball weiterhin in einer anderen Liga spielen wird. Das erkennt auch der übrige Sport neidlos an." Die Erfolge am Wochenende nannte er aber "ein Ausrufezeichen".

"Sie sind das Ergebnis von harter Arbeit, Ausdauer, Teamgeist und Leistungswillen", sagte Vesper: "Der Hype, der im Handball und Tennis nun wieder erkennbar ist, lässt sich nur mit weiteren Erfolgen und konsequenter Arbeit in den Alltag übertragen."

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