Nadal und Co.: Keine Angst vor Zika

SID
Rafael Nadal bleibt trotz des in Brasilien grassierenden Zika-Virus ganz entspannt
© getty

Das ATP- und WTA-Turnier in Rio wird vom Thema Zika-Virus beherrscht. Stars wie Rafael Nadal und David Ferrer reagieren (noch) mit großer Gelassenheit auf das Problem.

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Lange Hose, Hemd mit langen Ärmeln, fertig. Von der Panik um das vor allem in Brasilien grassierende Zika-Virus lassen sich Tennisstars wie Rafael Nadal und David Ferrer nicht anstecken.

"Ich gehe abends aus, ich mache mir deswegen keine Sorgen. Wenn es passiert, ist es Pech", sagte der 14-malige Grand-Slam-Gewinner Nadal vor seinem Auftaktspiel beim ATP-Turnier in der Olympiastadt Rio de Janeiro.

Zika, Zika und nochmal Zika. Die Fragen an die Topspieler vor dem Millionen-Turnier an der Copacabana drehten sich kaum um den Sport.

Das Land ist in Sorge, die Menschen im bevölkerungsreichsten Land Südamerikas sind verunsichert. Und die Tennisprofis? "Ich ergreife Vorsichtsmaßnahmen, aber ich mache mich deswegen nicht verrückt", meinte Nadals Landsmann David Ferrer.

Nadal hat nach seiner Ankunft in Rio nichts Besorgniserregendes entdeckt. "Ich sehe Leute in totaler Normalität ihrem Alltag nachgehen. Ich sehe Menschen am Strand und in den Restaurants ein normales Leben führen", sagte der Mallorquiner.

Er wolle "die Medien nicht kritisieren, aber wenn es eine negative Nachricht gibt, reden sie davon jeden Tag. Dadurch wird etwas größer gemacht, als es wirklich ist."

Jetzt sei es eben Zika, so Nadal, danach komme wieder etwas anderes. "Wir sind hier bei einem Welttennis-Event, und keiner spricht davon, Partien zu unterbrechen oder das Turnier abzusagen. Alles normal. Wenn es eine Katastrophe wäre, hätten sie alles abgesagt, und wir wären nicht hier", meinte der 29-Jährige.

Nicht nur die Spanier bleiben gelassen. US-Profi John Isner sagte: "Natürlich hört und liest man viel über das Zika-Virus. Aber das ist etwas, was mir jetzt keine großen Sorgen macht. Natürlich treffe ich Vorsorge. Das ist jetzt aber kein Grund, auf Olympia zu verzichten."

Anti-Mückenpulver auf dem Turniergelände

Auch der Franzose Jo-Wilfried Tsonga meinte: "Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht gerade viel darüber. Aber ich mache das Gleiche wie ihr: Ich drücke die Daumen und hoffe, dass mir nichts passiert."

Laut Medienberichten hat die Spielervereinigung ATP vorab darauf hingewiesen, bei Symptomen wie Fieber, Gelenkschmerzen oder Hautausschlägen den Turnierarzt aufzusuchen. Zudem wurde den Akteuren geraten, entsprechende Kleidung zu tragen, Mückenschutz zu benutzen und die Hotelfenster zu schließen. Angeblich sei auf dem Turniergelände Anti-Mückenpulver gesprüht worden.

In Brasilien wurde am Samstag eine nationale Kampagne gegen das Zika-Virus gestartet. Das von der Stechmücke Aedes aegypti übertragene Virus soll bei einer Infektion von Schwangeren Schädelfehlbildungen beim ungeborenen Kind zur Folge haben. 220.000 Armeeangehörige und 46.000 weitere Personen waren ausgezogen, um die Bevölkerung in 353 Städten des Landes mittels Informationsblättern über das Virus zu unterrichten.

"Werden auch das Zika-Virus besiegen"

Staatspräsidentin Dilma Rousseff äußerte sich optimistisch: "In der Vergangenheit haben wir schon den Kampf gegen das Gelbfieber gewonnen, und jetzt werden wir auch das Zika-Virus besiegen."

Einige Städte hätten Priorität. "Rio ist aus verständlichen Gründen natürlich eine davon. Bis zu den Olympischen Spielen werden wir einen nachweisbaren Erfolg haben. Diese Situation wird die Spiele nicht beeinflussen", erklärte Rousseff.

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