Die Weltranglisten-71. aus Metzingen bezwang die Polin nach einem erneut furiosen Auftritt in 1:23 Stunden mit 6:4, 6:2 und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere.
"Ich bin überwältigt und sprachlos. Und das passiert nicht so oft", sagte die Finalistin und meinte mit Blick auf das Sieger-Auto: "Das bleibt jetzt in Deutschland."
Im Endspiel trifft Siegemund am Sonntag (13.30 Uhr) auf Titelverteidigerin Angelique Kerber (Kiel). Die an Position zwei gesetzte Australian-Open-Gewinnerin hatte zuvor im Halbfinale die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien/WTA-Nr. 7) mit 6:4, 4:6, 6:2 bezwungen und ebenfalls eine starke Leistung gezeigt.
Für die 28-jährige Siegemund war es der dritte Erfolg gegen eine Top-Ten-Spielerin binnen drei Tagen. Die Psychologin hatte vor der Weltranglistenzweiten Radwanska im Achtelfinale bereits die Rumänin Simona Halep (WTA-Nr. 6) und im Viertelfinale Roberta Vinci (Italien/Nr. 8) ausgeschaltet.
Wer wird fünfte deutsche Siegerin?
Siegemund begeisterte die 4600 Zuschauer in der ausverkauften Arena erneut mit ihrem variablen Power-Tennis. Mit ihrem 18. direkten Gewinnschlag holte sich die Außenseiterin nach 43 Minuten den ersten Satz. Auch danach zeigte Siegemund keine Anzeichen von Nervosität und ließ Radwanska keine Chance.
Damit wird es bei dem schwäbischen Turnier zum insgesamt fünften Mal eine deutsche Siegerin geben. Anke Huber hatte das Tournament, das bis 2005 in Filderstadt vor den Toren Stuttgarts ausgetragen worden war, in den Jahren 1991 und 1994 gewonnen. 2011 hatte sich Julia Görges den Siegerpokal geholt - und im vergangenen Jahr Kerber.
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