Nach 2:21 Stunden musste sich die Weltranglistenzweite Kerber auf der malerischen Anlage des Foro Italico der Kanadierin Eugenie Bouchard mit 1:6, 7:5, 5:7 geschlagen geben.
Teenager Zverev aus Hamburg unterlag beim ATP-Masters an gleicher Stätte dem Schweizer Roger Federer nach 1:27 Stunden 3:6, 5:7, München-Sieger Kohlschreiber (Augsburg) verlor in Runde zwei gegen den Spanier Rafael Nadal 3:6, 3:6. Es war seine 13. Niederlage im 14. Duell mit dem neunmaligen Roland-Garros-Champion.
Schneller Rückstand für Kerber
Waren die Niederlagen der beiden Davis-Cup-Spieler zu erwarten gewesen, schied Kerber überraschend aus. "In den ersten anderthalb Sätzen habe ich nicht zu meinem Spiel gefunden. Ich war überhaupt nicht auf dem Platz", sagte Kerber: "Ich habe versucht, mich zurückzukämpfen, am Ende war es knapp, aber sie hat gut gespielt und den letzten Punkt gewonnen."
Die 28-Jährige, die in ihrer Vorbereitung auf die French Open bereits vor zwei Wochen in Madrid früh ausgeschieden war, wirkte gegen die frühere Wimbledon-Finalistin Bouchard zunächst ungewohnt fahrig, haderte immer wieder und fand bis Mitte des zweiten Durchgangs nicht zu ihrem Spiel. Auch eine eindringliche Ansprache ihres Trainers Torben Beltz nach dem nur 28 Minuten dauernden ersten Satz änderte zunächst nur wenig am Spielverlauf.
Kerber lag auch im zweiten Durchgang nach zwei schnellen Breaks 0:3 hinten, kämpfte sich dann aber zurück in den Satz und schaffte den Ausgleich. Im dritten Durchgang hatte Bouchard in einer umkämpften Partie das bessere Ende für sich, profitierte bei ihrem vorentscheidenden Break zum 6:5 auch von zwei leichten Fehlern Kerbers, die als letzte von sechs Deutschen in der "ewigen" Stadt ausschied.
Federer zu stark für Zverev
Auch bei den Männern ist in Rom kein Deutscher mehr dabei. Der 19 Jahre junge Zverev erhielt trotz eines engagierten Auftritts immer wieder Lektionen von Federer in Sachen cleverer Spielführung. Der Maestro aus Basel nutzte ein ums andere Mal ungestüme Aktionen des jungen Deutschen gnadenlos aus. "Das war kein leichtes Spiel, er ist sehr talentiert und erwartet viel von sich. Er kann sich aber auf jeden Fall noch verbessern", sagte der 17-malige Grand-Slam-Champion Federer, der nach Rückenproblemen noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist.
Zverev schaffte es nach klar verlorenem ersten Satz, den zweiten Durchgang offener zu gestalten. Immer wieder blitzte sein enormes Potenzial auf. Ein frühes Break von Federer, bei der mit 4,3 Millionen Euro dotierten Konkurrenz hinter Novak Djokovic und Andy Murray an Nummer drei gesetzt, glich Zverev postwendend aus. Beim Stand von 5:5 jedoch kassierte er das entscheidende Break.
Die Weltrangliste der Männer im Überblick