Durch ein hart erkämpftes 6:2, 3:6, 7:5 im Finale gegen US-Open-Champion Stan Wawrinka feierte Zverev nicht nur den ersten Titel seiner Karriere, sondern setzte vor allem seinen Vormarsch in die Weltspitze weiter fort. "Ich weiß gar nicht, was gerade passiert ist. Ich hätte keinen besseren Ort für meinen ersten Turniersieg wählen können", sagte Zverev, dessen Eltern Alexander senior und Irena aus Russland stammen.
Erlebe die Weltklasse-Tennis live und auf Abruf auf DAZN
Zverev verwandelte nach 2:24 Stunden seinen zweiten Matchball und strich ein Preisgeld in Höhe von 145.000 Euro ein. Mit 19 Jahren und 158 Tagen ist Zverev der jüngste Turniersieger seit dem Kroaten Marin Cilic 2008 und der jüngste deutsche Sieger seit Becker 1985. Der Leimener hatte zwei Wochen vor seinem ersten Wimbledon-Sieg mit nur 17 Jahren und 199 Tagen in Queens triumphiert.
Seine erste große Siegerehrung absolvierte Zverev fast schon wie ein alter Hase. Mit dem Pokal in der Hand lobte er zunächst Gegner Wawrinka und dankte anschließend sämtlichen Sponsoren sowie seinem Team. "Mein Vater, mein Bruder, alle haben mir in dieser Woche viel geholfen", sagte der jüngere Bruder von Tennisprofi Mischa Zverev, der noch immer auf seinen ersten Turniersieg wartet.
"Habe nie aufgegeben"
In der Heimat seiner Eltern setzte Zverev, bislang die Nummer 27 der Weltrangliste, Wawrinka von Beginn an mit starken Aufschlägen und druckvollem Grundlinienspiel unter Druck. Im ersten Satz fügte er dem Favoriten die ersten beiden Aufschlagverluste des gesamten Turniers zu und entschied den Durchgang nach 39 Minuten mit 6:2 für sich.
Anschließend drehte der topgesetzte Wawrinka auf, gewann den zweiten Satz und lag auch im dritten Durchgang mit 3:0 in Führung. "Sascha" Zverev kämpfte sich jedoch in das Match zurück und drehte die fast schon verloren geglaubte Partie noch. "Ich habe nie aufgegeben", sagte der Teenager. Für Wawrinka endete damit eine Serie von elf Siegen in Folge in elf Endspielen.
Seine bisherigen Karriere-Finals hatte Zverev in diesem Jahr in Nizza (gegen Dominic Thiem) und in Halle (gegen Florian Mayer) jeweils in drei Sätzen verloren. In St. Petersburg platzte nun endlich der Knoten, ohne Satzverlust marschierte das Toptalent mit Siegen gegen Lokalmatador Michail Juschni, den früheren Wimbledon-Finalisten Tomas Berdych (Tschechien) und zuletzt Wawrinka zum Turniersieg.
Berdych hatte den jungen Deutschen nach dem Halbfinale bereits als "kommenden Grand-Slam-Champion" - was Zverev gelassen hinnahm: "Ich habe das schon ein paar Mal gehört. Ich denke, ich sollte das ausblenden, weiter hart arbeiten und dann schauen, was passiert."
Alle Infos zur ATP-Tour