Andreas Mies wurde am vergangenen Samstag zu einem deutschen Tennis-Helden. An der Seite von Kevin Krawietz gewann der 28-Jährige sensationell den Doppel-Titel bei den French Open - ganz Sport-Deutschland redete plötzlich über das neue deutsche Traum-Duo. Im SPOX-Interview spricht Mies über die Party-Nacht und erzählt, wie ein kaputtes Knie beinahe alle Träume zerstört hätte.
Außerdem verrät Mies, was beim Debakel in Banja Luka los war und wie er als Kölscher Jung zum BVB-Fan wurde.
Herr Mies, Sie hattenjetzteinpaarTage Zeit, um den French-Open-Sieg zuverdauen. Fühlt es sich immernoch surreal an?
Andreas Mies: Irgendwie schon, es fühlt sich immer noch so unwirklich an. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, ehe ich so richtig realisiere, was wir geschafft haben. Mittlerweile sind Kevin und ich jeweils wieder in der Heimat und können den Sieg etwas sacken lassen, bis das Training wieder losgeht und wir am Samstag zum nächsten Turnier nach Halle fahren. Es fühlt sich immer noch wie ein Traum an, aber ich bin jetzt schon ein paar Mal aufgewacht und jedes Mal durfte ich feststellen, dass es kein Traum war. Hoffentlich bleibt das auch so. (lacht)
Wie haben Sie denn die Party-Nacht verkraftet?
Mies: (lacht) Ganz gut soweit. Ich muss lachen, wenn ich an die Party-Nacht denke. Beim Eiffelturm haben wir uns etwas übernommen, den konnten wir nicht abreißen, das Teil ist einfach zu stabil. Obwohl wir eine riesige Gruppe mit über 50 Mann waren. Wir sind erstmal ganz entspannt essen gegangen und haben angestoßen. Ein paar Reden wurden auch geschwungen. Es war ein unglaublich schönes Gefühl, die Familie und Freunde um sich herum zu haben und diesen Moment zusammen aufzusaugen und zu genießen. Nach dem Essen haben wir uns draußen an einer Bar versammelt und bestimmt eine ganze Stunde lang nur Gesänge angestimmt. Das ging von Krawietz/Mies-Sprechchören über "Viva Colonia" bis zu "So sehen Sieger aus". Kevin und ich lagen uns in den Armen, wir sind die ganze Zeit gehüpft. Das war echt anstrengend. Es war einfach eine geile Stimmung. So um 2 Uhr sind wir dann in einen Nachtklub weitergezogen, da ging es noch bis 5 Uhr weiter. Wir haben uns schon ganz gut abgefeiert.
imagoMies: "Zieht euch das mal rein, da bin ich!"
Sie trinkendocheigentlich gar keinen Alkohol.
Mies: Das stimmt. Aber ich habe immer gesagt, dass wir anstoßen, wenn wir etwas Größeres gewinnen. Als wir in diesem Jahr in New York unseren ersten Titel auf der ATP-Tour holten, mussten wir zwar gleich weiter zum Turnier nach Delray Beach, aber da haben wir auch am Flughafen noch angestoßen. Ich trinke nicht so viel und merke das dementsprechend auch schnell, das war jetzt auch so. Ich bin leider etwas übers Ziel hinausgeschossen. (lacht)
Sie müssenunzählige Nachrichten bekommenhaben. Wer hat sichallesgemeldet?
Mies: Erstmal konnte ich gar nicht nachschauen, wer sich gemeldet hat. Als ich nach dem Finale mein Handy einschalten wollte, ist es zweimal sofort wieder abgestürzt und hat sich deaktiviert. Als es dann irgendwann geklappt hat, waren natürlich extrem viele Nachrichten drauf. Ich habe mich ganz ehrlich über jede einzelne Nachricht gefreut. Tommy Haas hat mir zum Beispiel gratuliert. Tommy war neben Roger Federer immer mein großes Idol. Ich habe ihn als Kind bewundert und im Fernsehen seine Matches angeschaut. Und jetzt schreibt er mir persönlich und gratuliert mir zu meinem Erfolg. Für mich ist das unglaublich.
Hatten Sie schon die Gelegenheit, sich das Finale nochmal in voller Längereinzuziehen?
Mies: Ja, das habe ich tatsächlich schon gemacht. Wir haben im Familienkreis schön gegessen und uns das Finale ganz genüsslich auf dem großen Fernseher im Wohnzimmer reingezogen. Ich nehme mir generell alle Doppel-Finals bei Grand Slams und bei den Masters-Turnieren auf und schaue sie mir an. Ich bin ja einfach auch großer Tennisfan. Und jetzt liege ich da auf der Couch, schaue mir das French-Open-Finale im Fernsehen an und ich spiele selbst mit - und ich gewinne sogar noch! Ich habe zu meiner Familie gesagt: "Zieht euch das mal rein, da bin ich!" Die mussten alle lachen. Für mich war das nochmal ein unglaublicher Augenblick, ich habe es so genossen. Ich habe da auch nochmal gesehen, was wir im Finale für eine geile Leistung gezeigt haben.
Mies: "Wir haben versucht, uns selbst zu veräppeln"
Wenn man Kevin und Sie vor dem Match in den Katakomben gesehen hat, dannwirktensienatürlich mega-heiß, aberauchsehr locker vor dem größten Match der Karriere. Mitwelcher Einstellung sind Sie ins Finale gegangen?
Mies: Für uns war es natürlich überhaupt keine alltägliche Situation, auf Philippe Chatrier einzulaufen und ein Grand-Slam-Finale zu bestreiten. Eine Vorbereitung auf so ein Match kannten wir bis dato nicht. Dann spielen wir auch noch in Frankreich gegen ein französisches Duo und erleben richtige Davis-Cup-Atmosphäre. Wir waren aber trotzdem positiv gestimmt, auch weil wir wussten, dass wir selbst 50 Mann dabei hatten, die dagegenhalten und für ordentlich Alarm sorgen würden. Es kam im TV gar nicht so rüber, wie laut unser Anhang war. Für uns war wichtig, dass wir nicht überdrehen und ganz bei uns selbst bleiben. Dass wir uns auf unsere Leistung konzentrieren. Wir haben versucht, die Wichtigkeit des Matches herunterzuspielen und auszublenden. Gleichzeitig wussten wir natürlich um die Bedeutung, aber wir haben versucht, uns ein bisschen selbst zu veräppeln. Wir durften auf keinen Fall zu nervös und mit voller Hose auf den Platz, dann hätten wir keine Chance gehabt. Wir mussten locker bleiben, deshalb war unser Motto: Lass uns da rausgehen, Spaß haben und der Welt zeigen, was wir drauf haben. Das hat von Anfang bis Ende perfekt geklappt, besser wäre es nicht gegangen.
Das kann man wohlsagen. Von außenhatte ich alsZuschauer das Gefühl, dass die Franzosen niemalsein Break schaffenkönnten.
Mies: Wir wollten uns ganz bewusst auf unsere Aufschlagspiele konzentrieren, weil wir wussten, dass wir bei den Return-Games immer unsere Chancen bekommen würden. Der Return ist eine unserer Stärken. Wenn wir beide gut servieren, richtig durchziehen und am Netz von Anfang an präsent sind, dann sind die wichtigsten Aspekte des Doppels abgedeckt und es kann nicht mehr viel schiefgehen. Wir waren total im Tunnel. Ich wusste nach dem Match gar nicht, dass wir keinen einzigen Breakball abwehren mussten, so fokussiert waren wir. Ich bin stolz darauf, wie wir das hinbekommen haben.
Kevin und Sie ergänzensichsowohlvom Spielerischen alsauch von der Persönlichkeit her perfekt. Wie würden Sie die Partnerschaftbeschreiben?
Mies: Wir haben die perfekte Mischung gefunden. Spielerisch und charakterlich ergänzen wir uns ideal, das ist definitiv der Schlüssel für unseren Erfolg. Im Spielerischen sind wir vor allem auch deshalb so schwer zu schlagen, weil wir den Gegnern keine große Angriffsfläche bieten. Wir sind beide gute Allrounder. Wir können beide gut aufschlagen, retournieren und am Netz agieren. Wir sind da beide sehr stabil. Kevin ist der ruhigere Typ, ich bin sicherlich deutlich emotionaler. Aber das hilft uns enorm. Wenn ich mal unruhig werde, kann mich Kevin runterbringen. Und wenn Kevin mal zu ruhig ist und Energie braucht, kann ich ihn hochziehen. Wir pushen uns gegenseitig. Wir sind inzwischen auch richtig gut eingespielt und haben ein blindes Verständnis entwickelt, jeder weiß genau, wie der andere tickt und wie er auf dem Platz reagiert. Wir haben eine unglaublich positive Energie auf dem Court.
Dennoch war es ja nichtabzusehen, dass es so weitgehenwürde in Paris. Wieoft mussten Sie umbuchen?
Mies: Zum Start habe ich eine Airbnb-Bude für vier Mann von Sonntag bis Sonntag gebucht. 2018 hatten wir bei unserem ersten gemeinsamen Grand-Slam-Turnier in Wimbledon die dritte Runde erreicht. Ich hielt es für einigermaßen realistisch, aber durchaus auch optimistisch, dass wir wieder die dritte Runde erreichen. Deshalb habe ich für eine Woche gebucht. Als wir die dritte Runde gewonnen haben, wollte ich direkt nach dem Match verlängern, leider war die Bude aber nicht mehr verfügbar. Also habe ich eine andere genommen und bis Donnerstag klargemacht. Nach dem Halbfinale war es zum Glück kein Problem, das Apartment noch bis Sonntag zu verlängern. Das Problem war eher, dass wir am Ende da mit neun Mann geschlafen haben. (lacht) Es war auch gar nicht so einfach, alle neun Mann jeden Tag in den Shuttle zu kriegen, der uns zur Anlage und wieder nach Hause gebracht hat.
gettyMies: "Für die erste Runde kriege ich 25 Euro"
Jetzt haben Sie als Team für den Erfolg 580.000 Euro bekommen und zum ersten Mal richtig Kohle eingestrichen. Sie haben erzählt, wie mies die Preisgelder auf der Future-Ebene und dann auf der Challenger Tour sind, dort gibt es für den Sieg 200 bzw. 1100 Euro. Wenn ich bei einem Future 200 Euro für den Sieg kriege, was mache ich bitte, wenn ich da in der ersten Runde verliere?
Mies: Das ist hart, sehr hart. Als ich mich 2016 nach meiner Knie-Operation auf das Doppel spezialisiert habe, wusste ich, dass ich mich jetzt Schritt für Schritt von ganz unten hocharbeiten muss. Wenn ich bei einem Future die erste Runde gewinne, kriege ich 49 Euro. Wenn ich sie verliere, kriege ich 25 Euro. Was das bedeutet, kann sich jeder vorstellen. Viele Future-Turniere werden in Hotel-Resorts ausgetragen und die wollen dann auch, dass du dort schläfst. Dort kostet eine Nacht aber mindestens 55 oder 60 Euro. Da kann ich das Turnier gewinnen und zahle trotzdem drauf. Und auf der Challenger-Ebene zahlst du auch noch drauf, wenn du nicht gerade das Finale erreichst. Allerdings bekommst du bei den Challengern auch mal das Hotel bezahlt, da wird es schon deutlich besser.
Das bedeutetaberaucheine Menge Druck am Anfang, oder?
Mies: Absolut, mir war von Anfang an klar, dass ich ziemlichen Druck habe, so schnell es geht nach oben zu kommen - mit dem Ziel, sich auf der ATP Tour zu etablieren. Das haben wir Anfang des Jahres zum Glück geschafft und jetzt ist eh alles anders. Jetzt hat mal die Kasse geklingelt. (lacht) Die Kohle ist auch ein schöner Bonus und sorgt dafür, dass wir nicht mehr so jonglieren müssen und in Ruhe planen können. Aber in erster Linie geht es für uns darum, dass wir unser Leben als Tennisprofi genießen, Spaß haben, bei den größten Turnieren der Welt um Titel mitspielen und möglichst noch ein paar gewinnen wollen.
Mies: "Nach meiner Knie-OP war ich am Boden"
Gab es nicht mal den Moment, an dem Sie dachten, dass das so alleskeinen Sinn ergibt, weil es sichebennichtrechnet?
Mies: Grundsätzlich war ich von mir und meiner Qualität als Tennisspieler immer überzeugt und bin immer geduldig geblieben. Dennoch war es hin und wieder auch eng. Wenn du irgendwo in Rumänien mit der Bimmelbahn zum Future fährst, auf die Mütze bekommst und wieder Minus gemacht und keine Punkte gesammelt hast, ist das hartes Brot. Und für den Kopf brutal anstrengend. Mir haben auch einige Leute gesagt, dass ich mir doch lieber etwas anderes suchen solle, aber ich habe mich nie von meinem Weg abbringen lassen. Darauf bin ich stolz. Mein ganzer Weg hat mich so auch sehr geprägt und mental stärker gemacht.
Gab es einen Knackpunkt?
Mies: Nach meiner Knie-OP war ich am Boden. Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, Tennisprofi zu werden und eines Tages bei den French Open oder in Wimbledon am Start zu sein. Im Einzel wohlgemerkt. Und dann hieß es 2015: Knorpelschaden, Meniskusschaden. Es war nicht mal sicher, ob ich überhaupt wieder Profitennis würde spielen können. Ob ich überhaupt wieder schmerzfrei sein würde. Dabei wollte ich nach vier Jahren am College in den USA und meinem Abschluss endlich auf die Tour und durchstarten. Stattdessen habe ich anderthalb Jahre mit bereits lädiertem Knie weitergespielt und mein Knie total kaputt gemacht. Zehn lange Monate war ich in der Reha. Das war eine extrem harte Zeit. Mein Traum war so unendlich weit weg. Aber irgendwie wurde in dieser Phase auch mein Kampfgeist auf ganz besondere Art und Weise geweckt. Ich habe wirklich unglaublich hart dafür gearbeitet, um wieder auf dem Platz stehen zu können. Ich habe mich körperlich enorm verbessert, weil ich so sehr zurück auf den Court wollte.
War es einfach, das Einzel dann so komplettabzuhaken?
Mies: Ich habe das relativ rational gesehen. Wenn das Einzel zu hart für meinen Körper ist, warum dann nicht aufs Doppel spezialisieren? Komme ich eher in die Top 30 im Doppel oder eher in die Top 100 im Einzel? So habe ich gerechnet und mich dann für die Doppelkarriere entschieden. Jetzt ist mit dem Grand-Slam-Titel wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen. Es hat sich ausgezahlt, dass ich nie aufgegeben habe.
Die Paarung Krawietz/Mies hat sich in den letztenanderthalb Jahren kontinuierlichnachobengespielt, es gab aberauchRückschläge. Was war dennbitteim Herbst letztenJahres in Banja Luka los? Stichwort: Ivan und Matej Sabanov. 0:6. 0:6.
Mies: (lacht) Oh mein Gott. Jetzt befinde ich mich hier mitten in der Euphorie und Sie müssen mich so hart auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Ich kann mich an nichts erinnern und habe das Match aus meinem Gedächtnis gestrichen.
Sorry. Wie war's denn jetzt?
Mies: Es war so: Wir hatten zuvor noch das große Challenger in Genua gewonnen und sind dann weitergefahren nach Banja Luka. Nach der ersten Runde bin ich krank geworden und lag vor dem Match in der Nacht mit 40 Grad Fieber im Bett, ich habe kaum geschlafen. Aber ich war so arrogant, dass ich dachte, wir könnten das Match trotzdem gewinnen. Es wurde ein rabenschwarzer Tag. Wir haben keinen Ball reingespielt und unsere Gegner haben einen Atomlauf geschoben. Aber es war knapper, als es das Ergebnis aussagt. (lacht)
gettyMies über das 0:6, 0:6 von Banja Luka
Es war 0:6, 0:6.
Mies: Aber wir haben die ersten vier Spiele und insgesamt bestimmt sechs Spiele über die No-Ad-Regel verloren. Ich habe noch bei 0:6, 0:4 daran geglaubt, dass wir das noch drehen könnten. Dem war leider nicht so. Im Doppel ist generell wirklich alles möglich. Du kannst gegen jedes Team gewinnen, aber auch gegen jedes Team verlieren. Wir hatten auch in diesem Jahr einige Rückschläge zu verkraften, in München, Budapest und Marrakech haben wir dreimal in Folge 8:10 im Champions Tiebreak verloren. In der Woche vor den French Open habe ich in Genf mit Fabrice Martin gespielt und im Halbfinale nach Matchball gegen Marach/Pavic verloren. Das war total enttäuschend. In Paris habe ich die Jungs dann mit Kevin besiegt. Aber jede Niederlage bringt einen weiter. Kevin und ich sind im ständigen Austausch und analysieren die ganze Zeit, wo wir uns noch verbessern könnten. Das macht uns auch aus.
Wann war denn der Punkt, alsklar war, dassauch die ganzgroßen Doppel-Teams schlagbarsind?
Mies: Das Wimbledon-Turnier im vergangenen Jahr war ganz entscheidend. Da haben wir uns über die Quali ins Hauptfeld gespielt und hätten in der dritten Runde um ein Haar die späteren Champions Bryan/Sock rausgehauen. Wir hatten sogar Matchbälle. Da haben wir realisiert, dass wir gegen alle Weltklasse-Doppel nicht nur mithalten, sondern sie auch schlagen können. Als wir dann in diesem Jahr in NY in unserem dritten ATP-Turnier unseren ersten Titel eingefahren haben, dazu noch ohne Satzverlust, war das die Bestätigung. Dennoch ist der Triumph in Paris nochmal eine ganz andere Hausnummer und völlig gigantisch.
Krawietz/Miessindjetzt die Nummerzweiim Doubles Race und natürlichauch in Wimbledon einTitelkandidat.
Mies: Vor Paris wurden wir sicher auch schon wahrgenommen, aber größtenteils sind wir unter dem Radar geflogen. Jetzt sind wir voll im Radar, das ist uns auch bewusst. Wir werden als Mitfavoriten nach Wimbledon kommen, aber ich bin mir sicher, dass wir in diese neue Rolle hereinwachsen werden und dass wir bereit dafür sind. Wir können nicht nur jagen, wir können auch die Rolle des Gejagten ausfüllen. Wir haben immer noch Luft nach oben. Wir stehen jetzt in der Doppel-Weltrangliste auf Platz 21 und 22, wir wollen aber in die Top 10. Wir werden unsere Herangehensweise nicht verändern, "nur" weil wir die French Open gewonnen haben. Der Erfolg ist ja auch nicht nur Last, er sorgt vor allem dafür, dass wir ganz breite Schultern bekommen haben und unsere Gegner noch mehr Respekt vor uns haben werden. Die wissen jetzt alle, dass sie eine Weltklasse-Leistung brauchen, um uns zu schlagen. Das kann uns auch helfen.
Mies: "Ich bin das schwarze Schaf in meiner Familie"
Krawietz/Mieshabengezeigt, dassauchein Erfolg im Doppel Tennis-Deutschland begeisternkann und wie cool einfachauch das Doppel ist. Dabei ist der Stellenwert des Doppels hierzulande eher gering.
Mies: In Ländern wie den USA, Australien oder England hat das Doppel eine größere Bedeutung, das stimmt. Das sieht man auch immer daran, wie voll dort bei Turnieren die Tribünen bei Doppel-Matches sind. Da ist definitiv mehr Interesse vorhanden als bei uns. Aber ich muss zugeben, dass ich selbst auch nie Doppel trainiert habe, bis ich dann in die USA ans College gegangen bin. Dort ist der Doppelpunkt aber so wichtig, in den Begegnungen der College-Teams wird sogar mit dem Doppel begonnen - so bin ich da richtig reingekommen. Es wäre schön, wenn wir ein bisschen Werbung fürs Doppel machen können und sich vielleicht ein paar Kids auch mal verabreden, um Doppel zu spielen. Bei den Medenspielen sind die Doppel ja auch eher Beiwerk und werden oft locker angesehen, vielleicht ändert sich da ja ein bisschen was. Auch im Doppel kannst du im Tennis Tolles erreichen, dafür sind wir jetzt der beste Beweis.
Letzte Frage: Sie sind in Köln geboren, der 1. FC Köln hat Ihnen jetztauchgratuliert, aber Sie sindtrotzdem BVB-Fan. Wie kann das sein?
Mies: (lacht) Ich bin das schwarze Schaf in meiner Familie. Die gesamte restliche Familie und viele meiner Freunde sind Effzeh-Fans. Aber ein Stephane-Chapuisat-Trikot hat mich zum BVB-Fan gemacht. Als ich ein kleiner Junge war, habe ich das Chappi-Jersey geschenkt bekommen. Ich muss gestehen, dass ich auch die Farben toll fand und der BVB hatte außerdem gerade die Champions League gewonnen. Da war es um mich geschehen. Aber wenn es nicht gegen den BVB geht, unterstütze ich immer den Effzeh und bin auch oft im Stadion.