Zahlreiche Trophäen und andere Erinnerungsstücke aus der erfolgreichen Karriere von Deutschlands Tennis-Idol Boris Becker haben in einer zweieinhalbwöchigen Zwangsversteigerung mehr als 750.000 Euro eingebracht. Als teuerstes Objekt stand eine Replik des US-Open-Pokals von 1989 am Ende der Online-Auktion laut Homepage bei umgerechnet gut 167.000 Euro.
Durch die Erlöse aus der Versteigerung des britischen Auktionshauses Wyles Hardy, die viereinhalb Stunden länger als geplant dauerte und 687.000 britische Pfund (gut 763.000 Euro) einbrachte, soll ein Teil von Beckers Schulden beglichen werden.
Insolvenzverwalter Mark Ford war mit dem Ergebnis zufrieden: "Die eingegangenen Gebote belegen die anhaltende Anziehungskraft von Herrn Becker und stützen die Entscheidung der Treuhänder, die Auktion im vergangenen Jahr zu verschieben und in diesem Jahr während der Rasentennis-Saison erneut abzuhalten", sagte Ford.
Insgesamt standen 82 Artikel zum Verkauf, darunter Pokale, eine Replik der Trophäe für einen von Beckers drei Wimbledonsiegen, Uhren, Medaillen, Tennisschläger, Fotos, benutzte Socken und signierte Schuhe. Der 51-jährige Becker hatte in seiner Karriere 49 Turniere gewonnen, davon sechs Grand Slams.
Ein Konkursgericht in London hatte Becker im Juni 2017 wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt. Die Auktion sollte bereits vor einem Jahr stattfinden, wurde jedoch gestoppt.
Becker hatte zunächst erklärt, als Sport-Attache der Vertretung der Zentralafrikanischen Republik bei der EU in Brüssel diplomatische Immunität zu genießen. Das Außenministerium des afrikanischen Staates widersprach jedoch. Im Dezember 2018 kündigte Becker an, er mache nicht länger einen Diplomatenstatus geltend und machte den Weg für die Zwangsversteigerung frei.