Zverev biss sich knapp eine Woche nach seiner Halbfinalniederlage bei den French Open die Zähne am beweglichen Humbert aus, der im ersten Satz den Tiebreak für sich entschied. Auch wenn er sich zwischenzeitlich steigerte, wirkte Zverev bei seinem ersten ATP-Duell mit Humbert alles andere als zufrieden. Immer wieder schüttelte der 24-Jährige den Kopf, im dritten Satz haderte er zudem mit Schiedsrichter-Entscheidungen.
"Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hätte besser machen sollen", sagte Zverev im Anschluss: "Ich habe 20 Asse geschlagen und hatte keine Doppelfehler. Ich habe von der Grundlinie okay gespielt, da war Ugo besser. Deswegen ist es völlig okay, dass er gewonnen hat." Bis zum Auftakt in Wimbledon werde er keine Turniere mehr spielen: "Ich habe viel gespielt und bin müde. Das ist aber keine Ausrede für heute."
In der nächsten Runde trifft der 22-jährige Humbert auf Sebastian Korda (USA), Sohn des früheren Weltranglistenzweiten Petr Korda.
Als letzter Deutscher ist Philipp Kohlschreiber (Augsburg) im Viertelfinale von Halle vertreten, der Routinier spielt am Freitag gegen den Weltranglistensiebten Andrej Rublew (Russland). Deutschlands Nummer zwei Jan-Lennard Struff (Warstein) war nach dem Auftaktcoup gegen Rublews topgesetzten Landsmann Daniil Medwedew am US-Qualifikanten Marcos Giron gescheitert. Auch Rasenkönig Roger Federer (Schweiz/Nr. 5) hatte sich im Achtelfinale gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime aus dem Turnier verabschiedet.
Queens: Murray chancenlos gegen Berrettini
Der frühere Weltranglistenerste Andy Murray hat bei der Generalprobe für den Rasenklassiker in Wimbledon (28. Juni) seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Der verletzungsgeplagte 34-Jährige verlor im Londoner Queen's Club sein Achtelfinale gegen den topgesetzten Italiener Matteo Berrettini 3:6, 3:6. Berrettini trifft nun auf Daniel Evans (Großbritannien/Nr. 6).
Nach seinem souveränen Auftakterfolg gegen Benoit Paire (Frankreich) war Murrays Match gegen den Weltranglistenneunten nach 1:26 Stunden vorbei. Der zweimalige Wimbledonsieger, der in den vergangenen Jahren von etlichen Operationen und Verletzungen zurückgeworfen worden war, hatte im Queen's Club fünfmal den Titel gewonnen. Für Wimbledon erhielt Murray vom ausrichtenden All England Club eine Wildcard.
Der dreimalige Grand-Slam-Champion, der mittlerweile mit einem künstlichen Hüftgelenk spielt, hatte das Jahr im Februar mit dem Finaleinzug beim Challenger-Turnier im italienischen Biella begonnen. Im März erlitt Murray dann jedoch wieder einen Rückschlag: Wegen einer Leistenverletzung musste er seine Teilnahme an den Miami Open absagen.