Zverev verpatzt Wimbledon-Generalprobe: "Ein bisschen müde"

SID
Gegen den Franzosen Ugo Humbert biss sich Alexander Zverev in Halle die Zähne aus. Weniger als zwei Wochen vor Wimbledon war die deutsche Nummer eins "müde" und zieht sich jetzt erst einmal zurück.
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Gegen den Franzosen Ugo Humbert biss sich Alexander Zverev in Halle die Zähne aus. Weniger als zwei Wochen vor Wimbledon war die deutsche Nummer eins "müde" und zieht sich jetzt erst einmal zurück.

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Müde, resigniert und wenig zuversichtlich: Mit seinem vorzeitigen Abgang beim Heimturnier in Halle gab Alexander Zverev Rätsel auf. Was der French-Open-Halbfinalist im Achtelfinale gegen den Franzosen Ugo Humbert auch versuchte, es wollte einfach nicht klappen. In welcher Verfassung er in weniger als zwei Wochen in Wimbledon antreten wird, ist nach der verpatzten Generalprobe völlig offen.

Viel Zuversicht mit Blick auf den Rasenklassiker (28. Juni bis 11. Juli) strahlte er nicht aus, wohl wissend, dass ihm Wimbledon von den vier Grand Slams ohnehin am wenigsten liegt. "Es ist das Turnier, das für mich am schwersten zu gewinnen ist", sagte Zverev, der in London bislang nie über das Achtelfinale hinausgekommen ist.

Die ohnehin schon geringen Hoffnungen beim nächsten Anlauf auf den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere sind nach der Leistung in Westfalen eher noch weiter gesunken. Daher zieht Zverev nun erst einmal die Reißleine. Bis Wimbledon will der 24-Jährige keine Turniere mehr spielen. Ein Start voller Selbstvertrauen ist somit anders als vor Roland Garros vor Wimbledon daher kaum möglich.

In Halle jedenfalls wurde der an Nummer drei gesetzte Hamburger seiner Favoritenrolle gegen den französischen Weltranglisten-31. Humbert nicht gerecht. Das 6:7 (4:7), 6:3, 3:6 war auch ein Beleg dafür, dass Zverev die schwierige Umstellung von Sand auf Rasen so kurz nach dem bitteren Halbfinal-Aus am vergangenen Freitag in Paris nicht gelang.

Zverev: "Weiß nicht, was ich hätte besser machen sollen"

Eine echte Erklärung hatte er nicht parat: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hätte besser machen sollen", sagte Zverev. Am Aufschlag (20 Asse, kein Doppelfehler) kann es nicht gelegen haben. "Ich habe von der Grundlinie okay gespielt, da war Ugo besser. Deswegen ist es völlig okay, dass er gewonnen hat", sagte er: "Ich habe viel gespielt und bin müde. Das ist aber keine Ausrede für heute."

Trotz zwischenzeitlicher Steigerung im zweiten Satz schüttelte Zverev immer wieder den Kopf, haderte im dritten Durchgang zudem mit Schiedsrichter-Entscheidungen: eine Woche nach seinem knappen Aus in Paris trotz starker Leistung gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas ein Rückfall in alte Muster.

So war es symptomatisch, dass auch ein Becker-Hecht im zweiten Satz nicht von Erfolg gekrönt war. "Ich habe mit der Niederlage kein Problem. Ich habe zwar gekämpft, aber manchmal muss auch einfach sagen, dass er gut gespielt hat", sagte Zverev. Zurück blieb neben der Enttäuschung ein frommer Wunsch für Wimbledon: "Ich will nicht gegen Ugo Humbert in der ersten Runde spielen."

 

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