"Ich denke, die Spieler, die Turniere, die Journalisten, wir müssen uns in einem Raum zusammensetzen und sagen: 'OK, was würde für euch funktionieren und was für uns...' Wir brauchen eine Revolution. Oder zumindest eine Weiterentwicklung des heutigen Stands. Ich denke, wir müssen der jüngeren Generation mehr helfen, sie coachen und anleiten", sagte Federer dem Magazin GQ.
Der Schweizer bezog sich dabei auf die diesjährigen Vorkommnisse um die 18-jährige Britin Emma Raducanu und die 23-jährige Japanerin Naomi Osaka. Raducanu, die in diesem Jahr die US Open gewonnen hat, wurde von einigen Medien für ihren Auftritt bei ihrer ersten Wimbledon-Teilnahme kritisiert. Der Grund: Sie hatte im Achtelfinale mit Atemproblemen aufgegeben.
Osaka zog sich in diesem Jahr von den French Open zurück. Sie hatte erklärt, zu ihrem eigenen Schutz keine Pressekonferenzen mehr zu geben und wurde dafür mit einer Geldstrafe belegt.
"Ich habe Emma Raducanus unglaublichen Lauf in Wimbledon verfolgt und auch Naomi Osaka in den letzten Jahren - es war erstaunlich, was sie beide erlebt haben. Aber es tut weh, wenn man sieht, was passiert und wenn es ihnen nicht gut geht. Der Stress ist so groß. Und ich glaube, dass viel mit den sozialen Medien zu tun hat", meinte Federer dazu.
Federer: "Das ist eine furchtbare Situation"
Er könne sich überhaupt nicht vorstellen, wie er selbst zu Beginn seiner Laufbahn mit den sozialen Medien umgegangen wäre, erklärte der 40-jährige Schweizer.
"Ich habe keine Ahnung, wie ich das geschafft hätte. Auf zehn nette Kommentare kommt immer ein negativer Kommentar, und auf den konzentriert man sich dann natürlich. Das ist eine furchtbare Situation", so der "Maestro".
Er wisse natürlich mittlerweile, wie er mit der Weltpresse und den sozialen Medien umzugehen habe, sagte Federer weiter. Allerdings gab er zu bedenken: "Wir dürfen nicht vergessen, dass Tennisspieler Sportler und Profis sind, aber wir sind auch Menschen."