Alexander Zverev saß tief enttäuscht mit leerem Blick auf seiner Bank. Zwei Wochen nach dem überraschenden Achtelfinal-Aus bei den Australian Open verpasste der Tennis-Olympiasieger seinen 20. Titel auf der ATP-Tour. Der chancenlose Weltranglistendritte unterlag im Finale von Montpellier überraschend dem Kasachen Alexander Bublik deutlich mit 4:6, 3:6. Nach 1:09 Stunden setzte Zverev eine Vorhand ins Netz - und Bublik bejubelte seinen ersten Turniererfolg.
"Gratulation an Alexander. Er war in dieser Woche der beste Spieler", gab Zverev im Anschluss an die Niederlage zu: "Ich hoffe, dass ich diesen Titel eines Tages auch wieder gewinnen kann." Dies war ihm 2017 in der südfranzösischen Stadt gelungen.
Alles sah nach einer Wiederholung aus. Der topgesetzte Zverev war in den vergangenen Tagen regelrecht durch das Turnier gefegt. Der Hamburger zeigte sich in bestechender Form und gab bis zum Endspiel am Sonntag in drei Begegnungen lediglich 13 Spiele ab. Doch gegen den starken Bublik wirkte Zverev müde, unkonzentriert und kraftlos. So stand am Ende die zweite Niederlage im zweiten Duell mit dem an Nummer sechs gesetzten Kasachen.
Zverev gab zunächst seinen Aufschlag zum 2:3 ab, schaffte aber sofort das Re-Break. Doch richtig locker wurde er nicht. Bublik dominierte und spielte variabel. Zverev tat sich schwer, seinen gewohnten Rhythmus zu finden. Beim Stand von 4:4 verlor er zum zweiten Mal im ersten Satz seinen Aufschlag, wenig später stand es 4:6.
Im zweiten Durchgang ging es noch schneller. Zverev musste beim Stand von 2:2 erneut seinen Aufschlag abgeben und kam nicht mehr zurück. Bublik nutzte seinen ersten Matchball - dank eines Fehlers von Zverev. Die Freude über die kleine Trophäe für den unterlegenen Finalisten hielt sich beim 24-Jährigen im Anschluss sichtbar in Grenzen.