Siegemund hatte am Samstag Bemerkenswertes geleistet, dabei aber zu viel Kraft gelassen, um Swiatek Gegenwehr zu leisten. 6:19 Stunden stand sie auf dem Court, erst schlug sie im Viertelfinale die Italienerin Lucrezia Stefanini, dann im deutschen Halbfinale Tatjana Maria (Bad Saulgau). Der Lohn der Dreisatzsiege war das Finale gegen Swiatek, Siegemunds erstes seit dem Turniersieg 2017 in Stuttgart.
"Es tut mir leid, dass ich heute keinen größeren Kampf bieten konnte, aber es war gestern etwas zu viel", sagte Siegemund: "Ich habe mein Bestes versucht, aber meine Beine sind im Hotel geblieben." Swiatek bewunderte ihre Gegnerin für die Energieleistung am Samstag: "Was Du gestern getan hast, ist surreal. Keine Ahnung, wie jemand so etwas überleben kann, aber Du hast es getan."
Der Regen hatte in Warschau den Spielplan zusammengestaucht. Swiatek (22) musste vor dem Endspiel am Sonntag noch ihr Halbfinale gegen Yanina Wickmayer (Belgien) zu Ende bringen. Der Kurzauftritt war für sie das perfekte Aufwärmprogramm. Ohne Satzverlust triumphierte die viermalige Grand-Slam-Siegerin bei ihrem Heimturnier. Siegemund blieb der Stolz auf ihre "Marathonleistung", 20.226 Dollar Preisgeld und der Sprung um 42 Plätze auf Rang 111 der Weltrangliste.