Tennis - Davis Cup: DTB-Team macht Klassenerhalt auch ohne Alexander Zverev perfekt

SID
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Das deutsche Davis-Cup-Team sichert in Bosnien und Herzegowina den Klassenerhalt und darf 2024 wieder um den Titel spielen.

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Am Ende einer kurzweiligen Davis-Cup-Reise ins malerische Mostar atmeten der Kapitän und sein Präsident erleichtert auf.

Auch ohne Alexander Zverev hatte die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes Gastgeber Bosnien und Herzegowina souverän mit 4:0 bezwungen und das Abstiegsgespenst vertrieben. Die Titeljagd kann 2024 neu beginnen, dann am liebsten wieder in Bestbesetzung.

Am Wochenende fehlte neben Zverev auch Jan-Lennard Struff, den Klassenerhalt sicherten Daniel Altmaier, Yannick Hanfmann sowie das Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz. Den vierten Punkt steuerte der für den verletzten Zverev nachnominierte Maximilian Marterer bei.

"Die Aufgabe war für uns alle nicht so leicht, wie es das Ergebnis ausdrückt", sagte Teamchef Michael Kohlmann: "Wir hatten viel mehr zu verlieren als zu gewinnen."

Davis Cup: Videobotschaft von Zverev und Struff

Auf dem Spiel stand die Teilnahme an der Weltgruppe der Top-Nationen und damit die Titelchance im kommenden Jahr. Zverev und Struff hatten in einer Videobotschaft vor dem Duell gefordert, eine Basis zu schaffen, denn alle hätten sich "zum Ziel gesetzt, die Schüssel irgendwann wieder nach Deutschland zu holen", verriet DTB-Präsident Dietloff von Arnim bei ServusTV.

30 Jahre liegt der letzte der drei deutschen Titel zurück, vor 20 Jahren stürzte das Davis-Cup-Team sogar in die Zweitklassigkeit ab. Diesmal verhinderten die Einzelsiege von Altmaier gegen Nerman Fatic (7:6, 6:2) und Hanfmann gegen Damir Dzumhur (6:2, 6:1) sowie Krawietz/Pütz gegen Mirza Basic/Dzumhur (6:4, 6:2) ein Debakel. "Wir sind da, wo wir hingehören", sagte Krawietz.

Im Februar hatte das deutsche Team in Trier gegen die Schweiz verloren und musste in die Relegation. Es drohte der dritte Abstieg nach 1982 und 2003 in einem Wettbewerb, der allerdings kaum noch zu vergleichen ist mit den denkwürdigen Ausgaben der Vergangenheit. Während die Deutschen immerhin ein klassisches Auswärtsspiel erlebten, ging es für die Top-Teams bei Turnieren in Bologna, Manchester, Valencia und Split um Plätze beim "Final 8" in Malaga (21. bis 26. November).

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Davis Cup: Interesse hält sich in Grenzen

Viele Zuschauer zog der Davis Cup nicht mehr an, die Stimmung blieb verhalten, obwohl große Namen wie Novak Djokovic, Andy Murray oder Stan Wawrinka für ihre Länder aufschlugen. Boris Becker, zweimaliger Champion und Held zahlreicher legendärer Davis-Cup-Schlachten wie in Hartford 1987 oder Göteborg 1988, schimpfte über den seelenlosen Wettbewerb und forderte die "schnellstmögliche" Änderung des Formats.

Die Verantwortung dafür liegt beim Weltverband ITF, der sich in einem Rechtsstreit mit der Agentur Kosmos befindet. Die hatte unter großem Getöse die traditionsreiche Veranstaltung reformiert, für viele Beobachter damit aber ruiniert. Wie es im kommenden Jahr mit dem Davis Cup weitergeht, ist offen.

Tennisfunktionär Dietloff von Arnim, der am kommenden Sonntag auf die Wahl zum ITF-Präsidenten hofft, sagte in Mostar: "Der Davis Cup hat immer von Heim- und Auswärtsspielen gelebt. Wir müssen in der ITF genau überlegen, wie wir den Davis Cup wieder in die Erfolgsspur zurückbringen können."

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