Die Hauptstadt Riad werde in den kommenden drei Jahren das Hartplatz-Turnier veranstalten, teilte die WTA mit. Das Event, das im vergangenen Oktober im mexikanischen Cancun stattgefunden hatte, ist nach den Grand-Slam-Turnieren das nach Punkten und Preisgeld höchstdotierte Tennisturnier.
Die Tennisikonen Chris Evert und Martina Navratilova hatten zuletzt angesichts entsprechender Spekulationen bereits heftige Kritik an den Verantwortlichen der WTA geübt. "Wir haben das Frauentennis nicht mit aufgebaut, damit es von Saudi-Arabien ausgenutzt werden kann", schrieben Evert und Navratilova in einem gesalzenen Artikel für die Washington Post und kritisierten unter anderem den Status der Frauenrechte im Land.
Saudi-Arabien war über seinen Staatsfond (PIF) erst vor wenigen Wochen bereits eine "mehrjährige strategische Partnerschaft" mit der Männer-Spielervereinigung ATP eingegangen. Zuletzt hatte es auch Spekulationen gegeben, der Wüstenstaat wolle die ATP- und WTA-Tour vereinen.
Saudi-Arabien hatte seine Bemühungen im Tennis in jüngster Zeit intensiviert und unter anderem den 22-maligen Major-Champion Rafael Nadal als Botschafter verpflichtet. Dazu richtet der Wüstenstaat im Oktober, und damit mitten in der ATP-Saison, erstmals ein hochkarätig besetztes Show-Turnier mit insgesamt fünf Grand-Slam-Siegern aus. Beim "Six Kings Slam" in Riad schlagen neben Nadal auch Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic und Australian-Open-Sieger Jannik Sinner auf.
Während Saudi-Arabien wegen der Menschenrechtslage vor Ort international in der Kritik steht, macht das Königreich seit Jahren als Ausrichter großer Sportevents Schlagzeilen. Dass die Saudis die Fußball-WM 2034 wollen - und wohl auch kriegen werden - ist bekannt, auch im Boxen finden die größten Fights mittlerweile in Riad statt, im Golf wirbt die LIV Tour zahlreiche Topspieler ab. Kritiker werfen dem Land Sportswashing vor.