"Alexander der Große": Ist Zverev endlich reif für den ganz großen Coup?

SID
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Alexander Zverev triumphiert in Rom und fährt als formstärkster Topspieler zu den French Open. Ist der Hamburger endlich reif für den ganz großen Titel?

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Während Alexander Zverev in der lauen Sommernacht vor der Römer Engelsburg ganz lässig mit seinem Silberpokal posierte, überschlugen sich bereits die italienischen Schlagzeilen: "Alexander der Große" schrieb die Gazzetta dello Sport und La Repubblica bejubelte den "König von Rom".

Doch mit seinem sechsten Masterstitel hat der Olympiasieger nicht nur in der Ewigen Stadt Eindruck hinterlassen - in absoluter Topform ist ihm nun auch bei den French Open ab Sonntag alles zuzutrauen.

Der größte Erfolg seit seiner schweren Fußverletzung vor knapp zwei Jahren, er "bedeutet viel", so Zverev, allzu lang damit aufhalten wollte er sich deshalb aber nicht.

"Lassen Sie mich das hier für einen Tag genießen und dann richte ich meinen vollen Fokus auf Paris", sagte der Hamburger, der sich auch im Finale von Rom äußerst souverän präsentiert hatte und dem Chilenen Nicolas Jarry beim 6:4, 7:5 keine Chance ließ.

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Alexander Zverev: Eine absurd gute Statistik

Als Kampfansage an die Konkurrenz in Paris wollte Zverev seinen hochverdienten Triumph - diesen 22. Karrieretitel, diesen zweiten in Rom nach 2017 - nicht verstanden wissen. Doch im Grunde war das, was Zverev in den vergangenen Tagen in die rote römische Asche zauberte, genau das. Eine klare Kampfansage.

Besonders die Art und Weise, wie Zverev seine Gegner dominierte, nährt die Hoffnung, dass es in knapp drei Wochen endlich klappt mit dem ersten Grand-Slam-Titel. Beispiel gefällig? Zverev brachte gegen Jarry 80 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld - und verlor insgesamt nur fünf Punkte bei eigenem Service.

Eine absurd gute Statistik. Auch für einen begnadeten Aufschläger wie Zverev, der sich in den Tagen von Rom zudem auch auf seine sonst häufig wackelige Vorhand verlassen konnte.

"Generell bin ich glücklich über das Level, dass ich die ganze Woche gespielt habe", sagte Zverev bei Sky, der dennoch bemüht war, die Erwartungen ein wenig zu bremsen.

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Alexander Zverev hat sich zum Mitfavoriten gemausert

Der Druck aber dürfte spätestens nach der Auslosung am Donnerstag spürbar werden, denn die Tür zum Grand-Slam-Titel scheint in diesem Jahr offener denn je. Zumal die Konkurrenz ein wenig strauchelt.

Titelverteidiger Novak Djokovic? Ungewohnt außer Form. Wimbledonsieger Carlos Alcaraz und Australian-Open-Gewinner Jannik Sinner? Beide zuletzt angeschlagen und in Rom nicht dabei. Sandplatzkönig Rafael Nadal auf seiner Abschiedstournee im eigenen "Wohnzimmer"? Wohl nicht mehr der Alte.

Und so hat sich Zverev mindestens zum Mitfavoriten gemausert, auch die Buchmacher sehen den Hamburger unter den Top-Vier. Dort steht er nun auch wieder im ATP-Ranking - ein Fakt, der Vorteile mit sich bringt.

Der neue Weltranglistenvierte geht Djokovic, Sinner und Alcaraz nun mindestens bis zu einem möglichen Halbfinale aus dem Weg. Und macht sich daher berechtigte Hoffnungen auf "zwei lange Wochen" in Paris.

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