"Mit mir verliert man das Ding nicht": Toni Kroos garantiert Alexander Zverev Sieg im nächsten Grand-Slam-Finale

Von Stefan Petri
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© getty

Toni Kroos hat im Podcast mit den Zverev-Brüdern aus dem Nähkästchen geplaudert: Fast hätte er es selbst zum Tennisprofi gebracht.

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In einer am Mittwoch erschienenen Folge des Podcasts "A bis Z" von Alexander und Mischa Zverev hat Toni Kroos verraten, dass er selbst beinahe Tennisprofi geworden wäre. "Noch vor Fußball habe ich Badminton gespielt. Meine Mama war DDR-Meisterin. So fand ich auch schnell Freude am Tennis. Man sagt, ich sei ein fieser Linkshänder gewesen", schilderte er. Hätte er lieber Tennis oder Basketball gespielt? "Tennis!", sagte der glühende NBA-Fan Kroos: "Die NBA habe ich eher als Fan verfolgt, Tennis spiele ich ja selbst." Und: "Als Tennisprofi hätte ich jetzt noch nicht aufgehört."

Nach der Heim-EM im Sommer war Kroos im Alter von 34 Jahren zurückgetreten. "Ich wollte immer auf absolutem Top-Level aufhören. Ich habe mit so vielen Top-Spielern zusammengespielt, aber keine Handvoll hat das geschafft", erklärte er seine Entscheidung. "Das ständige Reisen, das ständige Wegsein von der Familie haben mich über die Jahre müde gemacht. Vielleicht sage ich in fünf Jahren, es war ein Jahr zu früh, aber im Moment fühlt es sich richtig an."

Tennisprofis hätten in dieser Hinsicht einen Vorteil: "Ich schätze die Freiheit, die man als Tennisprofi hat. Da war ich schon immer etwas neidisch drüber", sagte Kroos. "Als Tennisprofi kannst du mehr oder weniger frei entscheiden, wo und wann du spielst. Du hast einfach die Freiheit, dir dein eigenes Team zusammenzustellen. Das sind so Dinge, die mir gefehlt haben."

Er selbst wolle nun mehr Tennis spielen ("In einem Jahr kann ich dann bei den Ü35 wieder angreifen, da komme ich über die Physis") - und beim nächsten Grand-Slam-Finale Zverevs in dessen Box sitzen: "Das Wort steht. Mit mir verliert man das Ding nicht." Zverev stand in seiner Karriere in zwei Endspielen, verlor aber beide ganz knapp.

Toni Kroos bemängelt Sportförderung - und verrät Geheimnis von Real Madrid

Im Gespräch mit den Zverev-Brüdern sprach Kroos auch über den unheimlichen Erfolg von Real Madrid, gerade in der Champions League. "Real hat es immer sehr schlau gemacht. Wir mussten immer viel Qualität ersetzen, aber dann war ein neuer junger Spieler schon fertig. Da hat ein Rad ins andere gegriffen. Es zählen nicht nur die Beine, sondern auch was zwischen den Ohren ist." Er verglich es mit Tennis: "Die Top 10 der Welt im Tennis haben auch alle eine super Vor- und Rückhand. Aber die bei 15:40 auch noch zu haben, das unterscheidet dann die Besten von den anderen."

Außerdem bemängelte der Weltmeister von 2014 die deutsche Sportförderung: "Wir fördern sogenannte Randsportarten nicht genügend. Von denen hört man vier Jahre nichts und dann sieht man, dass die Entwicklung schlechter wurde." Es gebe Athleten, die "trainieren jeden Tag bis zum Erbrechen, aber die warten gefühlt immer vier Jahre, ob sie bei Olympia erfolgreich sind, um auch mal ein bisschen Geld zu verdienen. Das ist das Problem: Den Anreiz zu schaffen, wofür lohnt es sich, so viel zu kämpfen."

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