Die frühere EM-Zweite Irene Ivancan (Stuttgart/Istanbul) hingegen schied im Achtelfinale aus. Boll zog durch ein insgesamt souveränes 4:1 gegen den Hongkong-Chinesen Wong Chun Ting zum dritten Mal in Serie in ein WM-Viertelfinale ein. Von seiner zweiten WM-Medaille im Einzel trennt den 34 Jahre alten WM-Dritten von 2011 noch ein Sieg gegen den drei Positionen höher eingestuften Weltranglistenvierten Fan Zhendong.
16 Jahre keine Deutsche im Viertelfinale
Franziska als Nummer 56 hat schon vor seinem Viertelfinal-Duell mit seinem 42 Plätz höher notierten Kontrahenten Fang Bo die Erwartungen deutlich übertroffen.
In der Runde der besten 16 ließ sich der 22-Jährige einen Tag nach seinem Coup gegen den portugiesischen Weltranglistenachten Marcos Freitas gegen Kou Lei (Ukraine) auch von einem 0:2-Rückstand nicht vom Kurs abbringen und feierte mit 4:2 den bisher größten Einzel-Erfolg seiner Laufbahn.
Ivancan dagegen besaß keine echte Chance auf den Einzug ins Viertelfinale. Die 31 Jahre alte Abwehrstrategin war in der Runde der einheimischen Weltranglistenersten und Ex-Weltmeisterin Ding Ning mit 0:4 erwartungsgemäß deutlich unterlegen.
Durch Ivancans Niederlage wartet der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) seit nunmehr 16 Jahren auf eine WM-Viertelfinalteilnahme im Damen-Einzel. Bislang letzte DTTB-Spielerin in der Runde der besten Acht bei einer WM war 1999 in Eindhoven die Uerdingerin Jing Tian-Zörner. Die bislang letzte deutsche Medaille im Damen-Einzel holte 1969 in München die Berlinerin Gabriele Geißler als Vizeweltmeisterin.