Zur Erhöhung des Eventcharakters von Turnieren und Liga-Spielen, bei denen während Ballwechseln zumeist absolute Ruhe auf den Tribünen herrscht, schlägt Boll sogar revolutionäre Versuche vor: "Man kann auch einfach einmal ausprobieren, noch im Spiel Musik laufen zu lassen."
Derzeit spielen Organisatoren von Tischtennis-Ereignissen zumeist lediglich vor einzelnen Matches und in Satzpausen Musik über die Lautsprecher-Anlagen der Hallen ein.
Verschiedentlich engagieren die Veranstalter und Vereine auch Cheerleader-Gruppen oder Vergleichbares für Pauseneinlagen. Mitunter werden Spielunterbrechungen auch durch Publikumsspiele, Tombolas oder Interviews überbrückt.
Musik bringt Flair
Boll regt für eine bessere Atmosphäre insbesondere bei Mannschafts-Spielen eine ansprechendere Gestaltung der jeweiligen Hallen an. "In den USA sind beim Basketball in der NBA die Hallen oft in die Farben der Heimteams getaucht. Dadurch kommt Flair in die Hallen", erläuterte der Weltranglistensiebte seine Überlegungen.
Als Schritt in die richtige Richtung hatte Boll schon im vergangenen Winter nach dem Bundesliga-Zuschauerrekord von 5492 Besuchern in Hamburg beim Düsseldorfer Spiel gegen Fulda in einem Zeitungsinterview den Aufwand von Liga und Vereinen bezeichnet.
"Man riecht den Turnhallenmief nicht mehr", sagte der frühere WM-Dritte. Zugleich machte der Routinier aber einen Mangel an Identifikation zwischen Spielern und Anhängern als einen Hauptgrund für die oft nur mäßige Stimmung in den Hallen aus: "Bei uns fehlt eine Fankultur."