Herren mühen sich zum dritten Sieg

SID
Deutschland hatte schon vor der Partie das Viertelfinal-Ticket in der Tasche
© getty

Die deutschen Tischtennis-Teams bleiben bei der Titeljagd in Jekaterinburg trotz einer Verschnaufpause für die Besten in der Erfolgsspur. Angefeuert von "Edelfan" Dimitrij Ovtcharov quälten sich die als Gruppensieger für das Viertelfinale qualifizierten Herren allerdings gegen die Ukraine zu einem unnötig kraftraubenden 3:2-Erfolg.

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Beim dritten Sieg im dritten Spiel gönnte Bundestrainer Jörg Roßkopf seinem Spitzenspieler Ovtcharov (Hameln/Orenburg) mit Blick auf die erste K.o.-Runde am Sonntag eine Auszeit. Da die Stammkräfte jedoch patzten, avancierte der eingewechselte EM-Debütant Ricardo Walther (Bergneustadt) im Entscheidungsspiel zum Matchwinner. Roßkopf nahm das über dreistündige Match gelassen: "Wir haben hier ein gutes Spiel auf hohem Niveau gesehen, es war ein knapper Sieg gegen starke Ukrainer."

Am Vormittag hatten die Damen bereits mit dem 3:0 im zweiten Vorrundenspiel gegen Weißrussland ohne die pausierenden Han Ying (Tarnobrzeg) und Shan Xiaona (Berlin) vorzeitig als Gruppensieger die Runde der letzten Acht erreicht. Am Nachmittag legte die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp ein 3:1 gegen die Slowakei nach.

Walther sichert Punkt für DTTB-Team

Der 23-jährige Walther sicherte den entscheidenden Punkt für das DTTB-Team, das in Russland den 2014 an Portugal verlorenen EM-Titel zurückerobern möchte und auf Rekordsieger Timo Boll (Düsseldorf/Knieoperation) verzichten muss. Ruwen Filus (Fulda) und Patrick Baum (Caen) hatten Deutschland zunächst auf Siegkurs gebracht, unerwartete Niederlagen von Patrick Franziska (Düsseldorf) und Baum brachten die Ukraine aber wieder ins Spiel.

Doch Joker Walther blieb gegen Alexander Diduch, der Franziska mit 3:0 abgefertigt hatte, cool. "Nervös war ich eigentlich nicht besonders. Jetzt bin ich im Turnier angekommen und fühle mich super", sagte die Nummer 102 der Welt. Roßkopf hatte Walther schon beim Warmspielen über den möglichen Einsatz im fünften Einzel informiert.

Bei den Damen sicherten die frühere Vize-Europameisterin Irene Ivancan (Istanbul) sowie die Doppel-Europameisterinen Petrissa Solja (Berlin) und Sabine Winter (Kolbermoor) gegen Weißrussland das Ticket für die K.o.-Runde. Gegen die Slowakei durfte Han wieder mitwirken.

Favoriten-Rolle keine Bürde

Die Weltranglistenelfte musste im Auftakteinzel zunächst die erste Turnier-Niederlage der Deutschen hinnehmen, erzielte im zweiten Auftritt aber den Siegpunkt. Zuvor hatte Winter ausgeglichen, Solja profitierte anschließend vom verletzungsbedingten Rückzug von Gegnerin Lucia Truksova.

Die Favoritenrolle sehen die Deutschen nicht als Bürde. "Jede von uns will Gold holen. Es ist kein Druck, sondern eine Herausforderung", sagte Ivancan, die zudem Schöpps Rotation begrüßte: "Für die Trainerin ist es auch wichtig, dass jede einen Start ins Turnier erhält, auch im Hinblick auf den Einzel-Wettbewerb."

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