Denn wie Thomas Müller und Co. im Pokal-Endspiel gegen Borussia Dortmund wollen die Rheinländer eine holprig verlaufene Saison nach dem verpassten Champions-League-Erfolg wenigstens mit dem Double einigermaßen erfolgreich beenden.
Für einen Selbstläufer halten die Rheinländer den 28. Meister-Titel und den 17. Doppelerfolg in Liga und Pokal in einem Jahr allerdings nicht. "In einem Endspiel kann immer alles passieren, und wir haben in dieser Saison ja auch schon so einiges erlebt", mahnte Rekordeuropameister Boll vor dem Showdown mit Ex-Pokalsieger Saarbrücken.
Tatsächlich hatte die Borussia auch durch viel Verletzungspech nach dem Viertelfinal-Aus in der Königsklasse die Bundesliga-Play-offs erst auf den letzten Drücker und durch Schützenhilfe anderer Klubs erreichen können. Im Halbfinale mit wieder kompletter Besetzung allerdings unterstrich der Rekordmeister gegen Vorjahresfinalist und Vorrundensieger TTC Fulda-Maberzell mit 3:0 und 3:1 auf nationaler Ebene gleich wieder eindrucksvoll sein Standing als Brachenprimus.
Saarbrücken als Außenseiter
Saarbrücken zog durch ein 2:3 und 3:0 gegen Ex-Champion TTF Ochsenhausen ins Endspiel ein, gilt aber trotz eines 3:2-Erfolges im Vorrundenhinspiel in Düsseldorf (Rückspiel: 0:3) beim Anlauf zum ersten Meister-Titel nur als Außenseiter.
Für eine weitere Parallele zum Fußball-Pokalfinale sorgt in Frankfurt Bolls Klubkollege Patrick Franziska: Wie Dortmunds Weltmeister Mats Hummels wechselt der 23-Jährige nach dem Finale zum Gegner. Nach einem weitgehend enttäuschenden Jahr und der verpassten Direkt-Nominierung für das olympische Mannschafts-Turnier in Rio de Janeiro will Franziska beim früheren ETTU-Pokal-Gewinner einen Neuanfang versuchen.