Dennoch bleibt für Boll Bronze als neunte EM-Einzelmedaille seiner Karriere.
"Es ist mir im zweiten Satz wieder in den Nacken gefahren. Es ist die gleiche Stelle wie bei Olympia. Nachdem es sich nicht wieder legte, habe ich vorsichtshalber aufgegeben", sagte Boll zu seiner gemeinsam mit Bundestrainer Jörg Roßkopf getroffenen Entscheidung.
"WM ist der Saisonhöhepunkt"
Der sechsmalige EM-Champion, der wegen der Blessur nach Rio gut sechs Wochen pausiert hatte, bezeichnete den Ausstieg auch als Vorsichtsmaßnahme mit Blick auf die Heim-WM 2017 (29. Mai bis 5. Juni) in Düsseldorf: "Die WM ist für mich der Saisonhöhepunkt, auf den ich richtig heiß bin. Deswegen wollte ich nicht erneut eine längere Pause riskieren."
Bolls Halbfinal-Gegner Gauzy trifft im ersten französischen Endspielduell der 58-jährigen EM-Geschichte auf Emmanuel Lebesson (4:1 gegen den Polen Jakub Dyjas). Der Sieger tritt die Nachfolge von Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg), der schon in der zweiten Runde gegen Dyjas die Hoffnungen auf seinen dritten EM-Einzeltitel begraben musste, an.
Gold im Damen-Doppel schon sicher
Nach Bolls Aus hat der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) vor den Endspielen am Sonntagnachmittag außer Bronze für seinen Altmeister noch mindestens einen Titel und zwei Silbermedaillen sicher.
Im Finale des Damen-Doppels spielen zwei DTTB-Kombinationen Gold unter sich aus, und danach steht der Saarbrücker Patrick Franziska an der Seite des Dänen Jonathan Groth im Endspiel des Herren-Doppels.
Lediglich im Damen-Einzel, in dem Hu Melek (Türkei) und Yu Fu (Portugal) in einem Duell zweier gebürtiger Chinesinnen das Finale bestreiten, blieben die DTTB-Spielerin in Ungarns Hauptstadt ohne einen Podestplatz.