"Tischtennis ist mit 220 nationalen Mitgliedsverbänden in der internationalen Dachorganisation ITTF vor Fußball, Leichtathletik oder Volleyball der größte Sportverband der Welt. Wir können aber mit unserer Akzeptanz in Öffentlichkeit und Medien noch nicht zufrieden sein. Daran muss gearbeitet werden, und da muss der Tischtennis-Sport bei sich selbst anfangen", sagte der frühere DTTB-Chef wenige Wochen vor der WM in Düsseldorf (29. Mai bis 5. Juni) in der Gesprächsrunde "Sport.Stadt.Business. - Der Expertentalk" im Deutschen Tischtennis-Zentrum der WM-Stadt.
Gäb hielt in der Diskussion mit Weltverbands-Präsident Thomas Weikert und Bundestrainer Jörg Roßkopf einmal mehr ein flammendes Plädoyer zur Entschärfung des Aufschlags. "Die Fehler nach den unendlich schwer zu erkennenden Aufschlägen haben zur Folge, dass sich zu wenige längere Ballwechsel entwickeln. Aber gerade die längeren Ballwechsel zeigen, wie attraktiv, dynamisch und athletisch unser Sport ist", meinte der frühere Nationalspieler vor rund 250 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Sport.
Aus Gäbs Sicht müssen außerdem neue Wege zur Veranschaulichung der Abläufe eingeschlagen werden: "Die Gründe, warum das Fernsehen Tischtennis nicht forciert, liegen zum großen Teil beim Tischtennis selbst: Das Tempo ist irrsinnig hoch, für den Bildschirm und den TV-Zuschauer ohne extreme Zeitlupen oft zu schnell. Es gibt aber eine Reihe von Möglichkeiten, das Spiel transparenter zu machen, ohne es im Kern und in seiner Dynamik zu verändern."
Weikert, der für die WM-Finaltage schon ein ausverkauftes Haus verkündete, wies auch auf die nicht planbare Spieldauer hin. Sein Verband würde deswegen Experimente mit begrenzten oder fixen Spielzeiten wie in Schweden und ab Sommer auch in der privat organisierten T2 Asian Pacific Table Tennis League in Hongkong, in der auch der deutsche Starspieler Timo Boll aufschlägt, intensiv verfolgen, sagte Weikert: "Wir müssen uns etwas einfallen lassen, und vielleicht ist die Zeitregel etwas, das kommen kann."